COLSOC
Sozialpolitik im Globalen Süden
Der ERC f?rdert Spitzenforschung an den Grenzen des Wissens. Was macht Ihr Projekt COLSOC au?ergew?hnlich?
Wir untersuchen in COLSOC die Ursachen von Armut und Ungleichheit, die es in vielen L?ndern des Globalen Südens gibt. Au?ergew?hnlich macht das Projekt dabei, dass es Geschichte und Aktualit?t, unterschiedliche Disziplinen wie die Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichtswissenschaft, sowie quantitative und qualitative Analysen miteinander verbindet. So wird eine besonders umfassende Perspektive und damit ein grundlegenderes Verst?ndnis erm?glicht, warum manche Gesellschaften ungleicher und ?rmer sind als andere.
Was m?chten Sie mit Ihrem Projekt erreichen?
Ausgangspunkt des Projekts war die Beobachtung, dass in vielen L?ndern des Globalen Südens soziale Sicherungssysteme wie Renten- und Gesundheitsversorgung Ungleichheit und Armut eher gr??er statt kleiner machen. Mit meinem Projekt soll besser verstanden werden, warum das so ist. Ein solches Verst?ndnis ist Grundvoraussetzung, um heutige Armut und soziale Ungleichheit zu bek?mpfen. Mein Argument ist, dass ein Schlüssel für die erfolgreiche Bek?mpfung in der kolonialen Vergangenheit dieser L?nder liegt.
Der ERC f?rdert insbesondere Grundlagenforschung und er?ffnet den Forschenden wissenschaftliche Spielr?ume. Wie sieht das Forschungsdesign von COLSOC aus?
Wir untersuchen die genannten Zusammenh?nge sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das hei?t, wir haben einerseits eine Datenbank aufgebaut, die es uns erm?glicht, allgemeine Muster zwischen Sozialpolitik, Kolonialismus, Ungleichheit und Armut in etwa 40 L?nder des Globalen Südens zu untersuchen. Andererseits schauen wir auf Grundlage der quantitativen Analysen in vier afrikanischen L?ndern etwas genauer, um so die Kausalmechanismen besser zu verstehen. Dabei wurden jeweils zwei ehemals franz?sische und zwei ehemalige britische Kolonien ausgew?hlt, die sich au?erdem im Hinblick auf einen in der Literatur zentralen Erkl?rungsfaktor, n?mlich die Bev?lkerungsdichte, unterscheiden. Konkret untersuchen wir den Zusammenhang zwischen Kolonialismus und Sozialpolitik im Senegal, in Benin, der Elfenbeinküste und in Kamerun.
Forscherinnen aus der ganzen Welt bewerben sich auf die F?rderung des ERC, entsprechend gro? ist die Konkurrenz. Was hat Sie dazu motiviert, dennoch einen Antrag einzureichen?
Ich war überzeugt von der Idee und habe den gro?en Forschungsbedarf in diesem Bereich gesehen. Au?erdem: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Welche drei Tipps k?nnen Sie anderen Antragstellerinnen mitgeben?
Erstens braucht es ?berzeugung: Nicht zu sehr an Moden orientieren, sondern vielmehr an den eigenen Ideen, an der eigenen Begeisterung, ?berzeugung und Neugierde. Zweitens: kritikf?hig sein. Es hilft, seine Ideen mit anderen Menschen zu besprechen und sich den kritischen Fragen zu stellen. Drittens: Nicht so leicht aufgeben. Es gelingt nicht immer alles beim ersten Mal. Manchmal lohnt es sich, dran zu bleiben, weiterzumachen und es nochmal zu probieren.
Weitere Informationen
球探足球比分: Prof. Dr. Carina Schmitt
Professur für Politikwissenschaft, insbes. international vergleichende Politikfeldanalyse
Link zur Projektseite: https://www.colsoc.uni-bremen.de/
Weitere Details in der Forschungsdatenbank der Europ?ischen Kommission: https://cordis.europa.eu/project/id/755129