Sarah Leuchtenberg (li.) unterstützte die Besucherinnen und Besucher der Kleidertauschb?rse bei Kleiderauswahl und -abgabe.Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

Sarah Leuchtenberg (li.) unterstützte die Besucherinnen und Besucher der Kleidertauschb?rse bei Kleiderauswahl und -abgabe.

Radieschen vor und nach dem Fermentieren: Haltbar gemachte Lebensmittel konnten bei einer Probierstunde gekostet werden. Tipps und Tricks zum Fermentieren gab's von den beiden Organisatorinnen Miriam M?sl (re.) und Johanna Stelzl gratis dazu.  Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

Radieschen vor und nach dem Fermentieren: Haltbar gemachte Lebensmittel konnten bei einer Probierstunde gekostet werden. Tipps und Tricks zum Fermentieren gab's von den beiden Organisatorinnen Miriam M?sl (re.) und Johanna Stelzl gratis dazu.

Yelva Larsen erkl?rt, wie sich Deo und Zahnpasta aus natürlichen Zutaten herstellen l?sst.Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

Yelva Larsen erkl?rt, wie sich Deo und Zahnpasta aus natürlichen Zutaten herstellen l?sst.

Georg Christa übt das Herstellen von Zahnpasta flei?ig mit.Benjamin Herges/Universit?t Bamberg

Gregor Christa übt das Herstellen von Zahnpasta flei?ig mit.

?Alle k?nnen zu einem umwelt- und ressourcenschonenden Lebensstil beitragen.“

Nachhaltigkeitswoche 2021 zum Thema ?Vom Denken zum Handeln“ fand statt.

Wochenende auf dem Bamberger Maxplatz. Zwischen den obligatorischen Essenst?nden hat sich ein neues, nicht-kulinarisches Angebot aufgetan: Studierende organisierten gemeinsam mit dem Bund Naturschutz für zwei Tage eine Kleidertauschb?rse. Alle Interessierten hatten die M?glichkeit, Kleidung und Accessoires abzugeben oder für Anderes einzutauschen. Philosophie-Studentin und Mitorganisatorin Sarah Leuchtenberg erkl?rt: ?Es geht uns auch darum, den Konsum zu hinterfragen und zu kritisieren. Die Kleidertauschb?rse wurde gut angenommen und hat gezeigt, dass wir alle genug im Kleiderschrank haben und eigentlich nichts mehr brauchen.“

Die Kleidertauschb?rse war eine von insgesamt 31 Veranstaltungen der Nachhaltigkeitswoche (Nawo) 2021, die vom 21. bis 27. Juni 2021 stattfand. Auf die Beine gestellt hatte sie die AG Nawo unter der Leitung von Dr. Yelva Larsen im Auftrag der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit der Universit?t Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Referat für ?kologie der Studierendenvertretung der Universit?t Bamberg. Vortr?ge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Stadtrundgang oder Fahrradtour mit Meditation im Hanffeld: Sie alle füllten das diesj?hrige Thema Vom Denken zum Handeln mit Leben und boten Denkanst??e, konkrete Handlungsimpulse und erweiterte Perspektiven auf eine zukunftsorientierte Lebensweise. ?Ziel der Nawo ist es, für notwendige Ver?nderungen in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren und anhand unterschiedlicher Beispiele zu zeigen, dass alle zu einem umweltschonenden und sozial gerechten Lebensstil beitragen k?nnen“, sagt Yelva Larsen. 

Im Alltag nachhaltig handeln: Die Nawo bot Tipps und Tricks

Diesem Ziel folgend bestand die Nawo 2021 aus zwei Teilen. Am Wochenanfang gaben zahlreiche Referentinnen und Referenten Denkanst??e dazu, was eine Kultur der Nachhaltigkeit mit Bezug auf die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit bedeuten kann. Der zweite Teil bot konkrete Anregungen, wie sich der Alltag einfach und unkompliziert ?kologisch vertr?glicher gestalten l?sst. Beispielsweise bekamen die Besucherinnen und Besucher der Probierstunde: Lebensmittel fermentiert und haltbar gemacht nicht nur H?ppchen serviert, sondern auch praktische Tipps zum Umgang mit eingelegtem Obst und Gemüse. 

Ihre Zahnpasta und Deodorants selbst herstellen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Do-it-yourself-Workshop des Vereins Gaia Protection e.V. ?Ich wollte das schon immer mal machen und habe mich sehr gefreut, dass das in der Nachhaltigkeitswoche der Uni angeboten wurde“, erz?hlt die 球探足球比分-Studentin Hanna Bierprigl. Auch Gregor Christa, der von seiner Nachbarin vom DIY-Workshop erfahren hat, ist begeistert und h?lt es für sehr wichtig, dass m?glichst viele Menschen solche Erfahrungen erleben k?nnen: ?Man denkt, man kann nicht viel machen. Aber jeder kann was machen. Mit kleinen Schritten im Alltag kann man zusammen ganz viel bewegen.“ 

Erweiterte Perspektiven auf nachhaltiges Handeln im universit?ren Kontext

Doch Nachhaltigkeit, so lautet eine weitere wichtige Botschaft der Nawo 2021, umfasst mehr als umweltschonendes Denken und Handeln im Alltagskontext. Es geht unter anderem auch darum, 

  • wie in Forschung und Lehre Perspektiven zu diesem Thema entstehen und vermittelt werden k?nnen (Beispiel: Workshop: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre), 
  • was einzelne F?cher sowie disziplin- und institutionsübergreifende Kooperationen inhaltlich zu aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen beitragen k?nnen (Beispiel: Kurzvortr?ge von ZIS-Mitgliedern zu ?Sch?pfung bewahren: Religi?se Werte und Nachhaltigkeit“) oder 
  • wie Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung auch im ressourcenschonenden Planen, Bauen und Betreiben von Infrastrukturen berücksichtigt werden k?nnen (Beispiel: Podiumsdiskussion: Nachhaltigkeit – Handlungsfelder im Check. Mit Vertretenden aus Aktivismus und Wissenschaft)
  • wie sich Gleichstellung positiv auf Kultur und Wertsch?pfung eines Unternehmens, einer Institution oder Partei auswirken kann (Beispiel: Podiumsdiskussion: Gemeinsam führen –Parit?tisches Leadership in Organisationen und Unternehmen)

Prof. Dr. Bj?rn Ivens und der Verein Lead side by side, der unter anderem von Mitgliedern der Universit?t Bamberg gegründet wurde, rückten bei einer Podiumsdiskussion insbesondere den Aspekt parit?tisches Leadership in den Mittelpunkt. Sie luden drei Duos aus weiblichen und m?nnlichen Führungskr?ften ein, ihre Erfahrungen ebenso zu diskutieren wie die Herausforderungen, die noch zu meistern sind. Zu Gast waren auch Pr?sident und Kanzlerin der Universit?t Bamberg. 

Gleichstellungsziele an der Universit?t: Professorinnenanteil erh?hen, M?nner zu Teilzeitbesch?ftigung motivieren

Die beiden sch?tzen ihr parit?tisches Führungsmodell und haben seit dem Amtsantritt von Prof. Dr. Kai Fischbach im Oktober 2020 einige Projekte zusammen vorangebracht, unter anderem die Integration der neuen HTA-Professuren oder die Bew?ltigung der Corona-Pandemie. Wie das gelungen ist? ?Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass jeder seine eigene Rolle gut kennt und zugleich wei?, wie der andere arbeitet“, sagt Dr. Dagmar Steuer-Flieser. ?Für ein harmonisch-konstruktives Miteinander braucht es Empathie und gegenseitiges Interesse. Denn wenn wir nicht gut zusammenarbeiten, wirkt sich das auf die gesamte Universit?t aus.“ Die Dichotomie von Mann und Frau spielt dabei für die beiden keine ma?gebliche Rolle. ?Ein gutes Team sollte m?glichst viele unterschiedliche Perspektiven einbringen. Dass M?nner und Frauen dabei gleichberechtigt agieren, ist für mich selbstverst?ndlich“, sagt Kai Fischbach.

Gesamtuniversit?r arbeiten beide daran, die Anzahl von Frauen in Führungspositionen weiter zu erh?hen. ?Wir sind mit 31 Prozent bayernweit spitze, was unseren Anteil an Professorinnen anbelangt“, erl?utert Kai Fischbach. Doch wenn man bedenkt, dass rund 67 Prozent unserer Absolventen, aber nur 25 Prozent unserer Habilitanden weiblich sind, wird klar, dass wir gerade auf den h?heren Führungsebenen noch mehr erreichen k?nnen und müssen. Dafür werden wir uns nachdrücklich einsetzen, vor allem in Berufungsverhandlungen.“ Dagmar Steuer-Flieser hat überdies die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Besch?ftigungsverh?ltnisse im Blick. ?Derzeit beobachten wir, dass Frauen vermehrt zuhause bleiben, um dort die Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir in puncto Gleichstellung keine Rückschritte machen. Deshalb arbeiten wir an Konzepten, wie wir M?nner zu mehr Teilzeitbesch?ftigung animieren k?nnen."

Nachhaltigkeitswoche 2022: Kooperation mit Stadt Bamberg ausbauen

Von der Herstellung von Deodorant und Zahnpasta bis hin zur weiteren Verankerung von Gleichstellung in der Universit?t: Die Nawo, davon ist das Organisationsteam überzeugt, hat viel Potenzial, um auf unterschiedlichen Ebenen langfristig zu wirken. Was bleibt ad hoc? Vor allem der Ausblick auf die n?chste Nachhaltigkeitswoche im Jahr 2022. ?Wir hoffen, dass wir bei Programmgestaltung und Durchführung wieder auf die tatkr?ftige Unterstützung der Universit?tsangeh?rigen und insbesondere der Studierenden z?hlen k?nnen. Besonders ist der Einsatz des Referats für ?kologie hervorzuheben, das in diesem Jahr viele der Veranstaltungen nicht nur organisiert, sondern auch selber umgesetzt hat“, sagt Yelva Larsen. ?Dank dieses gro?en Engagements haben wir bereits jetzt einige Veranstaltungen zusammen mit unserem neuen Kooperationspartner, der Stadt Bamberg, anbieten k?nnen. Diese Verzahnung wollen wir weiter ausbauen, damit die Nawo noch st?rker in die Gesellschaft wirken kann.“ Einen Programmpunkt gibt es übrigens schon: Die pandemiebedingt verschobene Ausstellung Architektur der Natur von Studierenden der Kunstdidaktik wird voraussichtlich zur n?chsten Nachhaltigkeitswoche stattfinden.

Weitere Eindrücke von der Nachhaltigkeitswoche 2021 finden Sie in unserer Bildergalerie.