DAAD-Preis 2005
Dr. Chalit Durongphan
Geboren 1969 in Bangkok, Thailand, 1986 – 1990 Studium der Germanistik und Anglistik an der Chulalongkorn Universit?t Bangkok (Abschluss B.A.), 1991 – 2001 Diplomstudium Germanistik mit Schwerpunkt ?Literaturvermittlung“ an der Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg (Note ?sehr gut“), 1994 – 1998 Unterbrechung des Studiums nach einem schweren Unfall, ab 1995 Moderator und ?bersetzer für das deutsche Programm von Radio Bangkok, ab 1996 freier ?bersetzer deutschsprachiger Literatur mit Ver?ffentlichungen in Thailand, ab 1997 Dolmetscher für die deutsche Botschaft in Bangkok und die Deutsch-Thail?ndische Handelskammer.
Herr Durongphan hat im Sommer 2001 die Diplomprüfung Germanistik mit dem Schwerpunkt ?Literaturvermittlung“ mit der Note ?sehr gut“ abgeschlossen. Er bereitet sich nun auf eine Dissertation mit dem Thema ?Ist Literatur nicht immer auch Literatur über Literatur? – Selbstreflexivit?t im Werk Peter Bichsels“ bei Prof. Dr. Segebrecht vor.
Die Diplomarbeit von Chalit Durongphan untersucht die Poetik und Praxis des Erz?hlens im frühen Werk des Schweizer Schriftstellers Peter Bichsel vor dem Hintergrund der Literaturkritik, die den Autor als realistischen Erz?hler von Alltagsgeschichten gründlich missverstanden habe. Unter Rückgriff auf Bichsels Frankfurter Poetik-Vorlesungen aus dem Jahr 1982 entwickelt Herr Durongphan seine Gegenthese, wonach Bichsels Erz?hlen gerade nicht eine Realit?t wiedergibt; vielmehr erz?hle er Geschichten über die Unm?glichkeit, Geschichten zu erz?hlen. Trotzdem misst Bichsel dem Erz?hlen durchaus utopische und sogar appelative Qualit?ten zu.
Auf der Grundlage der hervorragenden Diplomarbeit arbeitet Herr Durongphan jetzt an einer Dissertation über Peter Bichsel, in der zum ersten Mal dessen Gesamtwerk unter erz?hltheoretischen Aspekten analysiert wird.
Herr Durongphan ist in seiner Heimat Thailand mit zahlreichen ?bersetzungen deutscher Literatur hervorgetreten. In Bamberg hat der ma?geblich an einer Publikation über den Besuch der Jenaer Romantiker in Bamberg im Jahre 1800 mitgewirkt.