Susanne Ebert und der Laudator der Kategorie "Universit?ten", Profi-Bergsteiger Alexander Huber (Fotos: 球探足球比分stelle der E.ON Bayern AG)

Die Preistr?ger des Kulturpreises Bayern 2011

Was Kinder über ihr Wissen wissen

Kulturpreis Bayern für psychologische Dissertation

Dr. Susanne Ebert, die an der Universit?t Bamberg am Lehrstuhl für 球探足球比分 1 – Entwicklung und Lernen promovierte, wurde am 24. Oktober für ihre Doktorarbeit Was Kinder über die mentale Welt wissen. Die Entwicklung von deklarativem Metaged?chtnis aus der Sicht der Theory of Mind mit dem Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG ausgezeichnet.

Mentale Zust?nde als Ursache von Handlungen

Die Dissertation besch?ftigt sich mit der Entwicklung des Wissens und Verst?ndnisses, das Kinder über ihre eigenen Kognitionen und die Kognitionen anderer Menschen haben. Kognitionen sind mentale Prozesse wie Gedanken, Meinungen, Absichten, Erinnerungen oder Vermutungen. Im Besonderen untersuchte Susanne Ebert das Wissen der Kinder darüber, wie und wovon unsere Ged?chtnisleistungen beeinflusst werden, das sogenannte Metaged?chtnis. Dieses Wissen ist wichtig für schulisches und au?erschulisches Lernen. Die Psychologin untersuchte, wie sich Unterschiede bereits im Kindergartenalter erkl?ren lassen und welche Rolle soziale Faktoren spielen.

Hierbei greift die Doktorandin auf die ?Theory of Mind“-Forschung zurück, welche sich mit der Entwicklung eines alltagspsychologischen Verst?ndnisses besch?ftigt, das sich insbesondere im Kindergartenalter entwickelt. Dieses Verst?ndnis erlaubt eine Annahme über kognitive Vorg?nge in anderen Personen und die Erkenntnis derselben in der eigenen Person. Dadurch versteht man, dass Menschen auf der Basis ihrer mentalen Zust?nde, beispielsweise aufgrund ihres Wissens oder ihrer ?berzeugungen, handeln. Gerade wenn Menschen falsche Annahmen haben, müssen diese von den Au?enstehenden berücksichtigt werden, um eine Prognose über das Verhalten zu erlauben.

Sprachliche F?higkeiten entscheidend für Metaged?chtnis

Susanne Ebert führte drei Teilstudien mit insgesamt ca. 250 Kindern durch. Diese zeigen unter anderem, dass zwar Unterschiede im sozialen Hintergrund der Familie des Kindes sowie in den nonverbalen Kompetenzen Unterschiede in der Metaged?chtnisentwicklung erkl?ren k?nnen, dass es aber vor allem die sprachlichen F?higkeiten und Fertigkeiten der Kinder sind, die mit Entwicklungsunterschieden im Metaged?chtnis in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus zeigt die Arbeit eine enge Entwicklungsbeziehung zwischen dem alltagspsychologischen Verst?ndnis der Kinder und ihrer Metaged?chtnisentwicklung. Weiterhin stellt die Psychologin fest, dass es für den Erwerb von Metaged?chtniswissen und den Erwerb eines Verst?ndnisses mentaler Sprache hilfreich ist, wenn Eltern beim gemeinsamen Anschauen eines Bilderbuchs verst?rkt mentale Begriffe einsetzen, beispielsweise ?wissen“, ?denken“ oder ?erinnern“. Insgesamt wird in der Arbeit deutlich, dass sprachliche Kompetenzen und sprachliche Anregung durch die Eltern in der frühen Metaged?chtnisentwicklung eine wichtige Rolle spielen.

Preistr?ger aus Wissenschaft und Kunst

Dr. Susanne Ebert geh?rt zu den zehn Preistr?gern der Kategorie ?Universit?ten“. Für ihre hervorragende Doktorarbeit wurde sie mit einem Preisgeld von 3.000 Euro gewürdigt. Den j?hrlichen Kulturpreis Bayern erhalten au?erdem Künstler aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken, die besten Absolventen von 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen wie auch die herausragendsten der fünf Kunsthochschulen im Freistaat. Die mit insgesamt 176.000 Euro dotierten Ehrungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst heuer zum siebten Mal verliehen. Mit dieser Auszeichnung leistet der Netzbetreiber E.ON Bayern einen Impuls zum Erhalt der kulturellen Vielfalt und bietet zugleich eine Bühne für Kunst und Wissenschaft in der Region.

Zur Person

Susanne Ebert studierte von 1999 bis 2005 球探足球比分 in Würzburg. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl 球探足球比分 1 in der DFG- Forschergruppe Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vor- und Grundschulalter. 2011 schloss sie ihre Promotion ab. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt neben der Untersuchung des Wissens, das Kinder über die mentale Welt haben, generell auf dem sprachlichen und kognitiven Kompetenzerwerb bei Kindergartenkindern und der Frage, welche kind- und umweltbezogenen Merkmale (z.B. sozialer Hintergrund, Migration, Eltern-Kind-Interaktion) in der Entwicklung von Bedeutung sind.