Chiara Riedel/Universit?t Bamberg

Beim Bamberger Informatik Tag lernen Kinder den Umgang mit digitalen Medien kennen.

Uni Bamberg

Ute Schmid bietet seit 2008 Workshops für Vor- und Grundschulkinder an.

Chiara Riedel/Universit?t Bamberg

Auch am 24. Mai lernen Kinder spielerisch die Informatik kennen.

- Patricia Achter

Programmieren für die Jüngsten

Interesse an Informatik-Angeboten für Grundschulkinder steigt

Mit Milliarden Euro baut der Bund derzeit digitale Infrastrukturen an deutschen Schulen auf. An der Digitalisierung besteht auch in Bamberg gro?es Interesse, wie Prof. Dr. Ute Schmid bemerkt. Sie ist Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme, an der Universit?t Bamberg und bietet regelm??ig Informatik-Workshops für Vor- und Grundschulkinder an. Eines ihrer Angebote ist der Bamberger Informatik-Tag (BIT) am Freitag, den 24. Mai 2019.

Frau Professorin Schmid, woran merken Sie, dass das Interesse an Informatik-Angeboten für Grundschulkinder steigt?

Ute Schmid: Wie gro? das Interesse ist, zeigt sich zum Beispiel am bevorstehenden Bamberger Informatik-Tag. Schon nach wenigen Tagen waren die Programmier-Workshops für Kinder im Vor- und Grundschulalter komplett ausgebucht und die Wartelisten werden immer l?nger. Beim BIT k?nnen sich technisch interessierte Kinder und Jugendliche über aktuelle Anwendungsgebiete der Informatik informieren und diese selbst ausprobieren. Für einzelne Restpl?tze k?nnen sich Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse noch anmelden, zum Beispiel für Inside Android: Wie funktioniert eine App?.

Warum sind die Workshops ausgerechnet bei Grundschülern so beliebt?

Offensichtlich haben die ?ffentlichen Debatten um digitales Lernen dazu geführt, dass Eltern sich mit dem Thema auseinandersetzen. Viele Eltern wünschen sich hier seitens der Schule mehr fachliche Unterstützung, um Kinder altersgerecht mittels p?dagogisch-fundierter Konzepte an einen sinnvollen Umgang mit digitalen Medien heranzuführen.

Und Sie bieten solche Informatik-Workshops schon seit über zehn Jahren an?

Richtig, ich erarbeite mit meiner Forschungsgruppe Elementarinformatik (FELI) bereits seit 2008 p?dagogische Konzepte und biete Workshops für Vor- und Grundschulkinder an. Damals war das ein Geheimtipp für Interessierte. Mittlerweile k?nnen wir das stark nachgefragte Angebot nur stemmen, weil wir von der Oberfrankenstiftung und weiteren Mittelgebern, wie beispielsweise der Hermann Gutmann Stiftung, finanziert werden. Ein Grund für die gro?e Nachfrage ist sicherlich auch, dass die Schulen noch hinterherhinken: Trotz einer Vielzahl engagierter Lehrkr?fte besitzen Schulen in den seltensten F?llen die notwendige technische Ausstattung, es fehlen die passenden Lehrbücher und erprobte Konzepte.

Was schlagen Sie vor: Wie k?nnte man die Situation verbessern?

Hier ist vor allem auch die Politik gefragt. Die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek unterstützt die Digitalisierung an deutschen Schulen immerhin mit fünf Milliarden Euro. Allerdings sollte das Geld auch gezielt für die richtigen Ma?nahmen ausgegeben werden. Es ist nicht damit getan, Tablets für alle Schulklassen anzuschaffen. Wichtiger ist es, Lehrkr?fte zu schulen und sie damit zu bef?higen, den Kindern altersgerecht medienbezogene Kompetenzen vermitteln zu k?nnen. Das bedeutet, wir müssen schon die Lehramtsstudierenden auf den digitalen Unterricht vorbereiten. Deswegen freue ich mich besonders, dass im Rahmen des Ma?nahmenpakets Bayern Digital II digitale Lehr- und Lernlabore für weitere Schulformen und Themenbereiche an Universit?ten eingerichtet werden – auch an der Universit?t Bamberg. Gegründet wurde hierzu am Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung ein Kompetenzzentrum für Digitales Lehren und Lernen (DigiZ), das die Initiativen zur Erlangung digitaler Souver?nit?t koordiniert.

Weitere Informationen zu den Nachwuchsprojekten an der Fakult?t für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik unter: https://nachwuchs.wiai.uni-bamberg.de