25 Jahre Bamberger Hegelwoche (1990-2014)

Die Idee: "Die Verbindung von Philosophie, Tagespolitik und ?ffentlichkeitsarbeit"

Auf Einladung von Walther Ch. Zimmerli, Philosoph und Spiritus Rector der Bamberger Hegelwoche, diskutierten 1990 zwei der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart über Sprache und Ethik im technologischen Zeitalter: Hans-Georg Gadamer, Nestor der bundesdeutschen Philosophischen Hermeneutik, und Hans Jonas, der mit seinem Buch Das Prinzip Verantwortung für eine verantwortungsorientierte Ethik der technischen Zivilisation stand. Das war der Beginn der Bamberger Hegelwochen.

Schon damals hatten sich die Stadt Bamberg und der Fr?nkische Tag als Mitveranstalter angeboten. Sie unterstützen die Idee einer ?ffentlichen Philosophie, die Tagespolitik, philosophische Reflexion und ?ffentlichkeitsarbeit verbindet, bis heute.

Aus dem Vorwort des Bandes zur 1. Bamberger Hegelwoche 1990, der 1991 im Verlag Fr?nkischer Tag erschien:

"Erkl?rtes Ziel der Bamberger Hegelwochen ist es, bedeutenden Denkern unserer Zeit ein Forum zu bieten, "ihre Zeit in Gedanken zu fassen", wie es ebenfalls Hegel programmatisch formuliert hat, der in Bamberg nicht nur sein erstes philosophisches Hauptwerk, die Ph?nomenologie des Geistes, publizierte (1807 beim Verlag Joseph Anton Goebhardt), sondern auch eindreiviertel Jahre lang, vom M?rz 1807 bis zum November 1808, als Redakteur die Bamberger Zeitung herausgab. Diese Verbindung von Philosophie, Tagespolitik und ?ffentlichkeitsarbeit gab die Inspiration für die Bamberger Hegelwoche.

Was würde Hegel, lüde man ihn heute zu einer solchen Veranstaltungsreihe ein, zur geistigen Situation unserer Zeit sagen?, - dies war die fiktive Frage, von der die Konzeption dieses philosophischen Forums ausging. Und bald schon kristallisierten sich drei Themenbereiche heraus, in deren Rahmen sich - mutatis mutandis - die philosophischen Gespr?chsanl?sse der Bamberger Hegelwochen zukünftig bewegen werden: Philosophie und ?ffentlichkeit, Technologische Zivilisation und Ethik sowie Sprache und Kognition."

Kontinuit?t und Wandel

Das philosophische Gespr?ch zwischen Universit?tsphilosophie und ?ffentlichkeit hat sich seit diesen Anf?ngen ver?ndert - so wie die Zeit sich ver?ndert hat und die Akteure wechselten: Nach Walther Zimmerli (1990-1996) pr?gte der 2010 verstorbene Bamberger Philosoph Roland Simon-Schaefer den Charakter der Hegelwoche (1997-2008). Seitdem ist Christian Illies die treibende Kraft.

Die Bamberger Hegelwoche ist sich durch den Wandel hindurch, der sich auch im Spektrum der Themen und G?ste spiegelt, in den wesentlichen Punkten treu geblieben: Damals wie heute halten die drei Veranstalter an der Idee einer "Philosophie als Bürgersache" fest.

Veranstalter und F?rderer

Seit 25 Jahren tragen drei Veranstalter die Bamberger Hegelwoche: Die Universit?t ist für die Themensetzung, die Referenten und das Programm verantwortlich und die Stadt Bamberg übernimmt die Reise- und ?bernachtungskosten der G?ste. Im Fr?nkischen Tag Verlag erschien bis 2008 die Publikationsreihe Bamberger Hegelwochen. Heute f?rdert die Mediengruppe Oberfranken die Honorare der Gastreferenten der Hegelwoche und des Hegelforums. 

Anfangs wurde die Bamberger Hegelwoche au?erdem vom Freistaat Bayern gef?rdert. Seit einigen Jahren ist die Dr. R. Pfleger GmbH Hauptsponsor der Bamberger Hegelwoche.