Zu #notmyfeminism
Die Bamberger Studierendenzeitschrift Ottfried besch?ftigt sich oft mit Feminismus und das zu Recht auch kritisch und hinterfragend – wir freuen uns immer wieder, wenn unsere Themen auch in der studentischen Diskussion aufgenommen werden. Mit Sorge aber haben wir in der letzten Ausgabe des Sommersemesters den Beitrag #notmyfeminism gelesen, denn obwohl die Autorin die Notwendigkeit von Feminismus im Jahr 2018 unterstreicht (?unsere gewonnene Freiheit kann auch wieder verloren werden.“), ist die Grundaussage ihres Beitrags deutlich frauenfeindlich und anti-feministisch.
Die Autorin fordert zuerst, dass der Feminismus nicht ins L?cherliche gezogen werden soll, zieht dann aber Femvertising-Aktionen mit ?Gender-Sternchen“ und Frauenquote gleich: Aktionen von Gleichstellungsgegnern und objektivierende Erscheinungen der kapitalistischen Kultur werden von wissenschaftlich fundierten Wegen der Sichtbarmachung von allen Geschlechtern nicht differenziert. Ganz gef?hrlich für den Feminismus aber wird ihr Schlusssatz, in dem sie auf die anti-feministische Grundaussage des ?es liegt doch nur an den Frauen“ zurückf?llt. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Autorin als Studentin an der Fakult?t WIAI an der Universit?t Bamberg noch an keine gl?serne Decke gesto?en ist, denn immerhin erh?lt diese Fakult?t für ihre langj?hrige Gleichstellungsarbeit 2018 den Minerva Informatics Equality Award. Doch gesamtgesellschaftlich sieht die Situation sicherlich anders aus, wie alleine der Fall der ZDF-Reporterin Claudia Neumann im Sommer dieses Jahr deutlich vor Augen geführt hat. Es liegt eben nicht nur an den Frauen, sondern auch an gesellschaftlichen Strukturen, die Feminist_innen (ein Unterstrich!) zu ver?ndern suchen.
JD