Stephan Albrecht steht vor der Empore im Querhaus, die er mit einem Bamberger Forschungsteam mit 3D-Scantechniken vermessen hat.Arbeitsgruppe der Initiative ?Chantier Notre-Dame“

Stephan Albrecht steht vor der Empore im Querhaus, die er mit einem Bamberger Forschungsteam mit 3D-Scantechniken vermessen hat.

Im Jahr 2020 war Notre-Dame von diesem Gerüst umgeben, das mittlerweile durch ein neues ersetzt wurde.Stephan Albrecht/Universit?t Bamberg

Im Jahr 2020 war Notre-Dame von diesem Gerüst umgeben, das mittlerweile durch ein neues ersetzt wurde.

Bamberger Daten wie die Punktwolkenansicht gehen ma?geblich in ein 3D-Modell der Kathedrale von Paris ein.Stephan Albrecht / Universit?t Bamberg

Bamberger Daten wie die Punktwolkenansicht gehen ma?geblich in ein 3D-Modell der Kathedrale von Paris ein.

Notre-Dame in Paris – drei Jahre nach dem Gro?brand

Kunsthistoriker Stephan Albrecht von der Universit?t Bamberg begleitet den Wiederaufbau wissenschaftlich.

Ein Gro?brand am 15. April 2019 zerst?rte gro?e Teile der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Seitdem arbeiten mehrere hundert Fachkr?fte an dem Wiederaufbau, den Forschende wissenschaftlich begleiten, darunter Prof. Dr. Stephan Albrecht. Er hat den Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Mittelalterliche Kunstgeschichte, an der Universit?t Bamberg inne. Als Mitglied dreier wissenschaftlicher Arbeitsgruppen war er seit dem Brand mehrmals in Notre-Dame. Die wissenschaftliche Auswertung ist momentan in vollem Gange. ?In den letzten Wochen sind sensationelle Funde bei Grabungen zutage getreten, unter anderem Gr?ber, die m?glicherweise bis in die Antike zurückreichen“, berichtet Stephan Albrecht.

Schon seit 2015 erforscht er die Pariser Kathedrale. Mit seinem Team erstellte er bis 2018 für das Forschungsprojekt ?Mittelalterliche Portale als Orte der Transformation“ 3D-Scans des Querhauses. Der digitale Zwilling von Notre-Dame enth?lt exakte Ma?e, sodass die Bamberger Forschenden einen wichtigen Beitrag zum originalgetreuen Wiederaufbau leisten. Laut Stephan Albrecht hat der Brand unter anderem das gesamte Dach, den Vierungsturm und die obere Mauerkrone zerst?rt; Gew?lbe im Querhaus sind eingestürzt, zwei Pfeiler des Langhauses besch?digt.

?Inzwischen ist der gesamte Bau innen und au?en mit einer zweiten Haut von Gerüsten umgeben, die es erlauben, fast jede Oberfl?che der W?nde zu erreichen“, schildert Stephan Albrecht. Durch die besondere Zug?nglichkeit des Mauerwerks stellte sich etwa heraus, dass der gesamte Bau schon im Mittelalter von sogenannten Metallarmierungen gehalten wurde, die die Mauern verst?rken: ?Ein Ph?nomen, das aus anderen Kathedralbauten bekannt ist, in Paris jedoch nicht in diesem Umfang zu erwarten war.“ Bei Grabungen tauchten zuletzt Gr?ber auf, die m?glicherweise aus der Antike stammen, sowie eventuell auch Fundamentreste der ersten antiken Ostanlage der Kathedrale. ?Leider muss jeder Tag für wissenschaftliche Dokumentation und Analyse dem straffen Zeitplan der Baustelle abgerungen werden“, bedauert der Bamberger Kunsthistoriker. ?Es bleibt nur zu hoffen, dass durch zu gro?e Eile nicht zentrale Befunde für immer verloren gehen.“

Stephan Albrecht selbst beteiligt sich an einem Projekt zur Westfassade, um die historisch einmalige Zug?nglichkeit des Baus zu nutzen. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Wiederaufbau. Das konstruktive Vorgehen ist bereits entschieden, die B?ume für den Dachstuhl und die Art der Bearbeitung sind bestimmt, die Vertr?ge mit den Baufirmen geschlossen. ?Mit dem Baubeginn ist im Sommer zu rechnen“, sagt Stephan Albrecht. ?Das ist eine logistisch und konstruktiv einmalige Operation am offenen Herzen der Kathedrale.“

?2021-06-Stephan-Albrecht“(2.0 MB): Stephan Albrecht steht vor der Empore im Querhaus, die er mit einem Bamberger Forschungsteam mit 3D-Scantechniken vermessen hat.
Quelle: Arbeitsgruppe der Initiative ?Chantier Notre-Dame“

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Quelle: Stephan Albrecht/Universit?t Bamberg

?Paris_Querhaus_Punktwolkenansicht“(1.3 MB): Bamberger Daten wie die Punktwolkenansicht gehen ma?geblich in ein 3D-Modell der Kathedrale von Paris ein.
Quelle: Stephan Albrecht/Universit?t Bamberg

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Prof. Dr. Stephan Albrecht
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Mittelalterliche Kunstgeschichte
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