Woche der Forschung hat begonnen
Das Wintersemester 2019/2020 steht an der Universit?t Bamberg unter dem Zeichen der kleinen F?cher. Deren besondere Fragen und Bedürfnisse thematisiert auch die mittlerweile fünfte Woche der Forschung vom 17. bis 21. Februar unter dem Titel Kleine F?cher, gro?e F?cher – Kooperation statt Konkurrenz. Für die etwa 150 teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller F?cher hat die Trimberg Research Academy dort knapp 30 Workshops und Vortr?ge zu Themen zusammengestellt, die für eine wissenschaftliche Karriere – auch au?erhalb eines kleinen Faches – relevant sind.
Wie interdisziplin?res Arbeiten gelingen kann
Zum Auftakt widmete sich Dr. Michael Jungert von der Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg in seiner Keynote Speech den Chancen und Grenzen von interdisziplin?rer Zusammenarbeit. Der Gesch?ftsführer des Erlanger Zentralinstituts für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen stellte fest, dass Interdisziplinarit?t in Lehre und Forschung h?ufig als selbstverst?ndlich angesehen und bei Drittmittelantr?gen vielfach gefordert werde. Diesen starken Forderungen nach Interdisziplinarit?t stehe allerdings oft die Unklarheit über deren Bedeutung und Potentiale gegenüber. Grundlagen für gemeinsame Forschung seien beispielsweise die Bereitschaft zu einem ernsthaften interdisziplin?ren Dialog, eine fundierte Ausbildung in der eigenen Disziplin und das Verst?ndnis für fremde wissenschaftliche Ans?tze und Methoden. ?Interdisziplin?res Arbeiten ist eher m?glich und fruchtbar, wenn ein gemeinsamer Forschungsgegenstand zwar aus unterschiedlichen, aber nicht zu weit voneinander entfernten Fachperspektiven betrachtet wird“, stellte Jungert fest.
Podiumsdiskussion zu kleinen F?chern
Im Anschluss folgte die Podiumsdiskussion Kleine F?cher – (zu) gro?e Erwartungen, moderiert von Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Emeritus of Excellence und Projektleiter der Kleine F?cher-Wochen 2019/2020. Sie widmete sich den Vorteilen und Herausforderungen kleiner F?cher. Insbesondere die geringe finanzielle und personelle Ausstattung sprachen die Podiumsg?ste an. Prof. Dr. Birgitt Hoffmann, ehemalige Inhaberin des Lehrstuhls für Iranistik, sagte mit Bezug zur Key Note Speech: ?So bleibt letztlich wenig Mu?e, sich auf interdisziplin?re Projekte einzulassen.“
Gleichzeitig bieten kleine F?cher h?ufig auch viel Gestaltungsspielraum. So lobte Johannes Zenk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik, die kurzen Wege und die M?glichkeit, Entscheidungen beispielsweise zu Studieng?ngen freier treffen zu k?nnen, wenn eine Abstimmung mit nur sehr wenigen Lehrstühlen n?tig sei. Trotzdem seien Dauerstellen für fortlaufende administrative Aufgaben dringend erforderlich. Dieser Forderung schloss sich auch Dr. Martin Fischer an, der im Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) für Studiengangskoordination und -beratung zust?ndig und am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters als Akademischer Rat besch?ftigt ist.
Die Podiumsdiskussion endete mit einem Bekenntnis des Pr?sidenten Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert zum Erhalt und zur F?rderung kleiner F?cher: ?Der Nutzen eines kleinen Faches für eine Gesellschaft l?sst sich nicht berechnen! Eine Gesellschaft, die sich als Wissensgesellschaft versteht, darf kleine F?cher nicht ?konomischen Zw?ngen opfern. Jedes kleine Fach hilft uns genauso wie die gro?en F?cher, unsere Geschichte und Gegenwart zu verstehen.“
Verschiedene Fragestellungen der kleinen F?cher werden innerhalb der Woche thematisiert: Neben Workshops zu Drittmittel einwerben in kleinen F?chern oder Medientraining besch?ftigen sich die Teilnehmenden auch damit, wem Forschungsdaten geh?ren oder worauf man im Umgang mit ihnen achten muss.
Hinweis: Einzelne Workshop-Pl?tze sind noch frei! Bei Interesse wenden Sie sich bitte an trac(at)uni-bamberg.de. Für Vortr?ge ist keine Anmeldung erforderlich. Das Programm finden Sie hier.