Ringvorlesung ?Gebote - Verbote . Normen und ihr sozialer Sinn im Mittelalter"

 

Bamberg, 14. April - 7. Juli 2014

Organisation: Prof. Dr. Klaus van Eickels

Montags, 20.00 Uhr, U2/00.25

Gebote und Verbote, die die mittelalterliche Gesellschaft pr?gten, stehen in den letzten Jahren Gegenstand aktueller politischer und gesellschaftlicher Debatten geworden. Die Aktualit?t des Mittelalters zeigt sich in so unterschiedlichen Bereichen wie dem Streit um den Vorschlag eines fleischfreien Tages der Woche zur Reduktion des Fleischkonsums, der Auseinandersetzungen um die Mohammedkarikaturen vor einigen Jahren, der Frage des Pflichtz?libates für katholische Priester, dem Streit um die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, der Debatte um die Zul?ssigkeit der Beschneidung aus religi?sen Gründen, der Diskussion um die aus dem mittelalterlichen Lehnrecht abgeleitete besondere Rechtsstellung der Beamten im ?ffentlichen Dienst und der nun sogar bis in den Bereich des Milit?rs hineinreichenden Forderung nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf.  Die in diesen Debatten aufgegriffenen mittelalterlichen Argumente standen einerseits in einer weit zurückreichenden normativen Tradition; andererseits aber erfüllten sie in der sozialen Praxis des Mittelalters spezifische Funktionen erfüllten, die erkl?ren, warum bestimmte uns heute weniger wichtig oder unverst?ndlich erscheinende Normen im Mittelalter eine zentrale Rolle spielten und sogar Gegenstand erbittert geführter Auseinandersetzungen werden konnten. Ein bekanntes Beispiel sind die Ehehindernisse, die aufgrund der starken verwandtschaftlichen Verflechtung des mittelalterlichen Adels die kirchenrechtlich gebotene Unaufl?slichkeit der Ehe durch Bereitstellung von Annullierungsgründen so flexibel gestalteten, dass die von der Kirche beanspruchte Kompetenz in Ehefragen für die betroffenen Adligen handhabbar und akzeptabel wurde. Ziel der Ringvorlesung ist es, einzelne solcher Gebote und Verbote vorzustellen und dabei sowohl ihre normative Begründung und Herleitung, als auch ihre praktische Relevanz für das Funktionieren der mittelalterlichen Gesellschaft deutlich zu machen. 

Bamberger Katalog (Universit?tsbibliothek)

  • FIS (Forschungsinformationssystem)
  • FlexNow2
  • Intranet
  • Office 365
  • Online-Dienste
    (Studierendenkanzlei)
  • UnivIS 
  • Uni-Webmail:
    https://mailex.uni-bamberg.de
    https://o365.uni-bamberg.de
  • Virtueller Campus