Drittmittelgef?rderte Forschungsprojekte

?bersicht über aktuelle und kürzlich abgeschlossene Drittmittelprojekte des Instituts für Soziologie

Auf dem Weg in die Bewertungsgesellschaft?

Leitung: Prof. Dr. Thorsten Peetz, Dr. Anne K. Krüger (Weizenbaum Institut) und Prof. Dr. Hilmar Sch?fer (HU Berlin)
F?rderung: DFG-Netzwerk
Laufzeit: 2018 - 2023

Seit Anfang der 2010er Jahre setzt sich die Soziologie der Bewertung in zahlreichen Einzelstudien mit vielf?ltigen Ph?nomenen des Vergleichs und der Evaluation, des Rankens und des Ratens auseinander. Versuche, übergreifende gesellschaftliche Entwicklungen und Tendenzen zu untersuchen, bleiben bislang allerdings noch aus. Das beantragte Netzwerk stellt sich dieser Forschungslücke und versammelt Mitglieder, die sich aus verschiedenen theoretischen und empirischen Perspektiven mit Bewertung auseinandersetzen. Es wird dazu beitragen, soziologische Expertise zu Bewertungen in unterschiedlichen Gesellschaftssph?ren zu bündeln und mittels des Vergleichs eine Analyse sph?renübergreifender Entwicklungen zu erm?glichen. Die Ausgangsthese lautet dabei, dass Bewertungen nicht nur in nahezu jedem Winkel der Gesellschaft anzutreffen sind, sondern sie sich in der jüngsten Vergangenheit auch immer weiter ausbreiten, intensivieren und transformieren: Wir befinden uns auf dem Weg in eine Bewertungsgesellschaft, der durch Prozesse der Quantifizierung und Standardisierung, der Digitalisierung und Algorithmisierung sowie der Popularisierung und Amateurisierung vorangetrieben wird. Das Netzwerk diskutiert entsprechend die theoretischen Grundlagen der Soziologie der Bewertung, zeichnet Entwicklungen in unterschiedlichen Bewertungssph?ren nach und identifiziert übergreifende Entwicklungen. Auf dieser Grundlage wird der Wandel zur Bewertungsgesellschaft gesellschaftstheoretisch eingeordnet, indem nach Konsequenzen für soziale Differenzierung, soziale Ungleichheit, Partizipationspotenziale und Subjektivierungsprozesse sowie nach m?glichen Gegenbewegungen gefragt wird.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf berufliches Lernen im Erwachsenenalter

Leitung: Prof. Dr. Corinna Kleinert, Dr. Christina Haas, Prof. Dr. Martin Ehlert (WZB), Prof. Dr. Gundula Zoch (Uni Oldenburg)
F?rderung: DFG Fokusf?rderung Bildung und Corona
Laufzeit: 2022 - 2023

Seit dem ersten Lockdown im M?rz 2020 wurde breit und kontrovers diskutiert, wie sich die Corona-Pandemie auf die Lernbeteiligung, -prozesse und -ergebnisse ausgewirkt hat. Allerdings haben sich diese Debatten stark auf Kinder und Jugendliche im Bildungssystem konzentriert. Die Frage dieses Projektes, wie sich die Pandemie auf das Lernen von Erwachsenen, insbesondere auf die berufsbezogene Erwachsenenbildung (BEB), ausgewirkt hat, wurde im ?ffentlichen Diskurs und in der Forschung bisher weitgehend vernachl?ssigt.

Die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens ist in den letzten Jahrzehnten mit dem technologischen Wandel und der demografischen Alterung der Erwerbsbev?lkerung gestiegen, gleichzeitig ist die Teilnahme an BEB aber nach wie vor sozial stratifiziert. Die Corona-Pandemie hat nun Angebot und Nachfrage nach Erwachsenenbildung in kurzer Zeit tiefgreifend ver?ndert. Die traditionelle BEB in Form von Vor-Ort-Kursen ist weitgehend zusammengebrochen, und viele Firmen haben ihre Weiterbildungsinvestitionen reduziert. Gleichzeitig sind bei einigen Besch?ftigtengruppen durch Kurzarbeit neue Spielr?ume für BEB entstanden, w?hrend andere aufgrund von Kinderbetreuung und Homeoffice weniger Zeit hatten. Und schlie?lich hat die Krise einen Digitalisierungsschub bewirkt, der es für viele Besch?ftigte notwendig gemacht hat, in kurzer Zeit neue Dinge zu erlernen. Insgesamt ist daher noch nicht abzusehen – und empirisch nicht ausreichend untersucht – wie sich die Pandemie auf die Beteiligung an unterschiedlichen Formen der BEB ausgewirkt hat, welche Lernbarrieren und -chancen die Krise mit sich gebracht hat und wie sich dadurch Muster sozialer Ungleichheit in der BEB ver?ndert haben. Da BEB ein zentraler Baustein sein wird, um pandemiebedingte Verwerfungen im Arbeitsmarkt abzufedern, ist eine zügige Beantwortung dieser Fragen wichtig, um daraus zielgerichtete Bildungsstrategien abzuleiten. 

Dazu planen wir Analysen auf der Basis gro? angelegter Paneldaten des NEPS, die j?hrlich seit Ende der 2000er Jahre bis Herbst 2020-Frühjahr 2021 erhoben wurden und detaillierte L?ngsschnittinformationen zum nonformalen und informellen berufsbezogenen Lernen von erwerbst?tigen Erwachsenen liefern.

Bayerischer Forschungsverbund ?Familienleben in Bayern - Empirische Einsichten zu Transformationen, Ressourcen und Aushandlungen (ForFamily)“. Teilprojekt: ?Ankommen. Familienbildung und Beratung für geflüchtete Familien“

Leitung: Prof. Dr. Henriette Engelhardt-W?lfler
F?rderung: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Laufzeit: 2024-2027

Globale Fluchtmigration nimmt seit Jahren kontinuierlich zu, auch in Deutschland suchen Millionen von Menschen Zuflucht, hierunter zahlreiche Familien. Das Ankommen und die Integration der geflüchteten Eltern und Kinder zu meistern bzw. zu unterstützen, ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe, die von der Eltern- und Familienbildung und der Beratung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt werden kann. Das Projekt ?Ankommen. Familienbildung und Beratung für geflüchtete Familien“ ist als qualitative L?ngsschnittstudie (Qualitative Longitudinal Research – QLR) konzipiert, in deren Zentrum die Durchführung und Analyse von Expert:inneninterviews mit Fachkr?ften der Familienbildung und Beratung stehen, die mit bereits erhobenen Wellen verknüpft werden; darüber hinaus werden narrative Interviews mit Geflüchteten geführt. So wird das integrative Potenzial dieser Einrichtungen untersucht, Herausforderungen der Arbeit mit geflüchteten Familien identifiziert und Gründe für Stabilit?t und Wandel analysiert.

Besch?ftigung und Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegesektor - eine multimethodische Studie (ArbeitGuP)

Leitung: Prof. Dr. Olaf Struck, Dr. Christopher Osiander, Dr. Monika Senghaas, Prof. Dr. Gesine Stephan
F?rderung: BMAS - F?rdernetzwerk Interdisziplin?re Sozialpolitikforschung
Laufzeit: 2021 - 2024

Der Gesundheits- und Pflegesektor ist durch Fachkr?fteengp?sse und teilweise von Besch?ftigten als wenig attraktiv empfundene Arbeitsbedingungen gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Projekt anhand von ExpertInneninterviews und mittels beruflicher ?bergangsanalysen (auf Basis von Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit, erg?nzt durch regionale Struktur- und Gesundheitsdaten sowie berufliche Belastungsindikatoren) werden die Ursachen und Ver?nderungen des Fachkr?ftemangels in den verschiedenen Berufen des Gesundheits- und Pflegesektors vor und w?hrend der Covid-19-Pandemie analysiert. Auf Erkenntnissen der ExpertInneninterviews aufbauend wird mit einem faktoriellen Survey ermittelt, ob und in welchem Ma?e Erwerbspersonen bereit w?ren, für als zielführend betrachtete Ver?nderungen der Arbeitsbedingungen von Fachkr?ften in Gesundheits- und Pflegeberufen Kosten in Kauf zu nehmen.

Blended Learning im Digitallabor Berufswelten

Leitung: Prof. Dr. Olaf Struck
F?rderung: Stiftung Innovation der Hochschullehre
Laufzeit: 2021 - 2025

Im Rahmen des Verbundprojektes ?Digitale Kulturen der Lehre entwickeln“ (DiKule) erforscht das Teilprojekt verschiedene Formen des Blended Learning. In der Lehre werden Lehrformate und damit Inhalte und Anteile von Pr?senzveranstaltungen und E-Learning systematisch variiert und evaluiert. Ziel ist es u. a. die Bedingungen umf?nglicherer Lernzeit bei gleichzeitiger Lernfreude sowie auch die Steigerung fachlicher oder sozialer Kompetenzen zu erforschen.

COVID-19 und gesellschaftliche Polarisierung – Vertiefende Analysen zur Entwicklung des Wohlbefindens und Vertrauens vulnerabler Gruppen

Leitung: Dr. Alexander Patzina, Dr. Matthias Collischon (IAB)
F?rderung: Hans-B?ckler-Stiftung
Laufzeit: 2022 - 2025

Die Corona-Pandemie legt – wie keine Krise zuvor – soziale und ?konomische Ungleichheiten in der Gesellschaft offen und verst?rkt diese teilweise. So betraf die Krise auf dem Arbeitsmarkt etwa überdurchschnittlich h?ufig benachteiligte Gruppen, wie zum Beispiel Frauen, die h?ufig in systemrelevanten Berufen arbeiten, oder Personen mit niedriger Bildung. Hinzu kommt, dass für diese vulnerablen Gruppen das Arbeiten von Zuhause aus oft nicht m?glich war. Aufgrund dessen ist der genannte Personenkreis nicht nur von krisenbedingten Arbeitsmarkteffekten betroffen, sondern auch einem h?heren Infektions- bzw. Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Unser Projekt zielt darauf ab, die mittel- und langfristigen Effekte der Krise für vulnerable Gruppen zu untersuchen. Wir sind hierbei vor allem interessiert an Effekten auf das individuelle Wohlbefinden sowie das soziale Vertrauen, die in der Forschung h?ufig nicht untersucht werden, jedoch zentrale Gr??en für das Funktionieren von Gesellschaften darstellen.

Die Datenbasis, die es uns erm?glicht, diese Fragen zu untersuchen, bildet das Panel Arbeitsmarkt- und soziale Sicherung (PASS) des Instituts- für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Die Panelstruktur der Daten erm?glicht es uns, Haushalte und Personen über die Zeit zu verfolgen und so im Laufe des Projektes langfristige Erkenntnisse über die Effekte der Krise zu generieren.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Einfluss der Coronavirus-Pandemie auf den ?bergang vom Gymnasium in post-sekund?re Bildung

Leitung: Dr. Alexander Patzina, Prof. Dr. Malte Sandner (TH Nürnberg)
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2022 - 2023

Beeinflusst die Coronavirus-Pandemie bildungsbezogene Erwartungen und Bildungsentscheidungen von Gymnasiast*innen? Verst?rkt die Coronavirus-Pandemie bestehende soziale Ungleichheiten im ?bergang aus dem Gymnasium in post-sekund?re Bildung? Antworten auf diese Fragen sind für die Sozial- und Gesellschaftswissenschaften, Politik sowie für die Fach?ffentlichkeit von gr??ter Bedeutung. Dies ist der Fall, weil Bildungsentscheidungen am Ende der Schullaufbahn langfristige Folgen für die individuelle Entwicklung von monet?ren sowie nicht-monet?ren Renditen im Lebensverlauf haben. Weiterhin kann die Coronavirus-Pandemie dazu führen, dass junge Erwachsene von ihren pr?ferierten Bildungspl?nen abweichen, was sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Kosten verursachen kann. Unser interdisziplin?res Projekt beantwortet auf Grundlage soziologischer und ?konomischer Perspektiven die folgenden Forschungsfragen: 1. Wie beeinflusst die COVID-19 Pandemie die beruflichen Erwartungen und Entscheidungen von Gymnasiast*innen mit verschiedenen sozialen Hintergrund? 2. Beeinflusst durch die COVID-19 Pandemie verursachte berufliche Unsicherheit der Eltern die beruflichen Erwartungen und Entscheidungen von Gymnasiast*innen? 3. K?nnen Unterstützungsma?nahmen die Effekte von gr??erer Unsicherheit bei Gymnasiast*innen abmildern? Unsere Analyse basiert auf einzigartigen Paneldaten von 8,000 Gymnasiast*innen aus acht Bundesl?ndern aus den Abiturjahrg?ngen 2020 und 2021, die vor und w?hrend der COVID-19 Pandemie in fünf Erhebungswellen befragt wurden und die mit registerdaten-basierten Informationen zur Erwerbst?tigkeit der Eltern erweitert werden.

Die Rolle von H?herqualifizierung bei der Formierung sozialer Ungleichheit (HQUAL)

Leitung: Prof. Dr. Steffen Schindler
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2021 - 2025

Das Projekt untersucht die Frage, wie H?herqualifizierungs- und Weiterbildungsma?nahmen den Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und Arbeitsmarktertr?gen im Karriereverlauf beeinflussen und ver?ndern. Es wird analysiert, inwieweit formale und non-formale Bildungsaktivit?ten, die nach einem ersten Bildungsabschluss entweder vor oder nach dem Einstieg in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden, diesen Zusammenhang über den Lebenslauf hinweg verst?rken oder abschw?chen. Dabei nimmt das Projekt sowohl die Ver?nderungen beruflicher Positionen als auch von Einkommensertr?gen in den Blick.

Die Wirkung von Strukturen und Wissensformen der Dualen berufsfachlichen Ausbildung auf die Berufs- und Erwerbsstabilit?t

Leitung: Prof. Dr. Olaf Struck, Dr. Franziska Ganesch
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2023 - 2026

Mit dem technischen, digitalen Wandel und dem Wettbewerbs einer global agierenden Wirtschaft gehen ver?nderte Arbeitsplatzanforderungen und Besch?ftigungsbedingungen einher. Anforderungen an Qualifikationen sind für sehr viele Erwerbspersonen gestiegen und sie werden sich auch zukünftig wandeln und erh?hen. Berufsfachlich ausgebildete Menschen sind auf ver?nderliche berufliche Anforderungen und Flexibilit?t im Lebensverlauf unterschiedlich gut vorbereitet. Hierbei unterscheiden sich schon die Zug?nge zu beruflichen Ausbildungen. Und ebenso sind die Passagen von beruflicher Ausbildung in den Beruf durch Ungleichheit gekennzeichnet.

Sehr wenig untersucht ist hierbei die m?gliche Bedeutung der Strukturen und Wissensformen der Curricula der Dualer Ausbildung. Dabei unterscheiden sich die Ordnungen hinsichtlich ihrer fachlichen Breite sowie ihrer unterschiedlich starken Ausrichtung entweder auf wenige handwerkliche Fertigkeiten oder auf umf?ngliches Fach- und Prozesswissen sowie hierfür festgelegter Lernzeiten erheblich voneinander.

Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung der Frage: Wie gro? ist der Erkl?rungsgehalt von Lernzeiten (Zeitrichtwerte) in berufsfachlichen Ausbildungscurricula, darunter für eher abstrakte und prozessorientierte Lerninhalte, für berufsspezifische Fach- und Materialkenntnisse, t?tigkeitsspezifische manuelle Fertigkeiten sowie Lerngelegenheiten für das Einüben von Sprach- und IT-Kenntnissen auf die Berufs- und Erwerbsstabilit?t junger Erwachsener?

In den Analysen werden Selektionsprozesse des Zugangs zu Ausbildungsberufen bzw. -profilen, Kompetenzmerkmale der Erwerbspersonen, betriebliche und wirtschaftsregionale Einflussfaktoren teils als Mediatoren, teils als Moderatoren einbezogen oder kontrolliert. Datengrundlage sind die Verlaufsdaten von Auszubildenden (SC4) des Nationalen Bildungspanels. Ihre Befragungsinhalte erlauben es in einzigartiger Weise die These zu prüfen, dass bei intensiver Kontrolle weiterer Einflüsse u. a. auch die Strukturen und Wissensformen der Curricula ein positiver oder negativer Einfluss auf Erwerbsverl?ufe beizumessen ist. Hierfür werden den Paneldaten Zeitrichtwerte, der Kategorien ?Prozesswissen“, ?berufsspezifische Fach- und Materialkenntnisse“ und ?t?tigkeitsspezifische manuelle Fertigkeiten“, die inhaltsanalytisch aus den ca. 320 beruflichen Ausbildungsordnungen gewonnen werden, sowie das Vorhandensein von Sprach- und IT-Kenntnissen zugespielt.

Digitaler Studienassistent

Leitung: Prof. Dr. Olaf Struck, Prof. Dr. Andreas Henrich (Gesamtleitung)
F?rderung: Stiftung Innovation der Hochschullehre
Laufzeit: 2021 - 2025

Im Rahmen des Verbundprojektes ?Digitale Kulturen der Lehre entwickeln“ (DiKule) erforscht das Teilprojekt die M?glichkeiten Digitale Studienassistenten einzusetzen. Auf Basis von Daten, die den Universit?ten über Studierende und ihren jeweiligen Studienverl?ufen vorliegen wird kritisch untersucht, ob und in wieweit diese Daten zur Analyse erfolgreicher oder nicht erfolgreicher Studienverl?ufe darüber Auskunft geben k?nnen, ob und in wie weit diese Datenquellen für eine digital unterstützte ?Navigation“ durch die angebotenen Module im Studienverlauf im Rahmen einer Studienberatung geeignet sein k?nnten oder ob solche Daten auch Hinweise für Neuanpassungen von Curricula zur Verbesserung von Studienverl?ufen geben k?nnen.

Do migrants in Europe age well? A mixed methods and intervention study in four countries (MIG-AGE)

Leitung: Prof. Dr. Katja M?hring, Prof. Francesca Langomarsino, Prof. Dr. Basak Bilecen, Prof. Dr. Ahmet Icduygu
F?rderung: Volkswagenstiftung
Laufzeit: 2023-2027

Aging and international migration pose enormous challenges to Europe. Healthy and active aging, in other words aging well, depends on individual, network, sociocultural, economic, and contextual factors. Results on the determinants of aging well for non-migrants cannot be easily transferred to individuals with migration experience. Therefore, this project addresses the question of what it means for different groups of migrants in Europe to be old and age well, specifically for first-generation retired labor migrants from Italy and Turkey living in Germany and the Netherlands and for retirement migrants from Germany and the Netherlands living in Italy and Turkey. By considering these diverse groups of migrants we are able to examine variations in the relationship of aging well and social networks due to origin, destination, and temporal differences in the personal migration history. We adopt the life course perspective and analyze change over time through the biographies and social relationships of older migrants. 

Our mixed methods research design is highly innovative in that it not only integrates quantitative and qualitative methods with a sequential approach, but also develops an intervention to enhance aging well among migrants and uses visual sociology methods to document the project. We have four main objectives. First, we investigate the relationship between individual well-being and personal networks among older migrants across Europe from a quantitative perspective using multilevel and longitudinal analyses of existing surveys (SHARE, SOEP, LISS, GPRIS). Here, we focus on the social and structural determinants and consequences of aging for different migrants in Europe and cross–national, inter- and intracultural variation in the social network–well-being nexus. Second, we study the subjective meanings of aging and aging well from the perspective of older mobile Europeans using qualitative research methods. We will conduct walking interviews with eight different migrant groups in order toidentify  migrants’  needs, resources, and strategies to cope with disadvantages, and how this is related to social inequalities. With a sequential combination of quantitative and qualitative methods, we are able to discover not only how migrants’ social networks and well-being  are interrelated, but also the subjective meanings of these processes. Third, to foster healthy and active aging, we will design a culturally sensitive intervention, which we will pilot with a group of Turkish labor migrants of advanced age in Germany, specifically the Mannheim-Ludwigshafen region. A health intervention targeting this population will be the first of its kind. Fourth, we will produce short video documentaries that depict the aging experiences of all eight migrant groups in the four country contexts to raise awareness of aging among the academic and non-academic public.  

The main expected outcome is an in-depth understanding and a comparative perspective of the macro-level socio structural determinants of aging well of migrants, the micro-level meanings, and the associated inequalities in Europe. Our project will make an important contribution to the scientific understanding of aging well with respect to health, personal networks, and physical environments of different groups of older migrants and will generate knowledge and practical tools for decision-makers and experts at different policy levels in Europe who are concerned with the provision of welfare and (health) care for older migrants in their countries and communities.

Gesundheitsmessung und gesundheitliche Ungleichheit im Lebenslauf

Leitung: Prof. Dr. Henriette Engelhardt-W?lfler
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2019 - 2024

Laut der Akkumulationshypothese vergr??ern sich Bildungsunterschiede in der Gesundheit mit zunehmendem Alter. Die bisherigen Tests dieser Hypothese basieren auf selbstberichteten Gesundheitsmessungen. Die aktuelle Forschung legt jedoch nahe, dass selbstberichte Messungen die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Bildungsgruppen, Altersgruppen, Kohorten, Geschlechtern und L?ndern nicht unverzerrt abbilden. Es ist daher unklar, ob die vorliegenden Befunde robust sind. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es daher, die Bedeutung von selbstberichteten und objektiven Gesundheitsmessungen in der Forschung zur Gesundheitsungleichheit im Lebenslauf zu untersuchen. Hierzu wird das Projekt in drei Schritten vorgehen.Im ersten Schritt wird das Projekt analysieren, im welchem Ma?e die Schlussfolgerungen zur Akkumulationshypothese durch die Wahl des Gesundheitsma?es beeinflusst sind. Das Projekt wird insbesondere untersuchen, ob und in welchem Ausma? die Verwendung selbstberichteter Gesundheitsmessungen (z.B. selbsteingesch?tzte Gesundheit, selbstberichtete funktionale Einschr?nkungen) und objektiver Gesundheitsmessungen (z.B. Greifkraft, Lungenkapazit?t) die Ergebnisse beeinflussen. Im zweiten Schritt wird das Projekt untersuchen, ob und in welchem Ausma? die Validit?t und Reliabilit?t von Gesundheitsma?en sozial strukturiert sind. Es wird vergleichen (a) wie stark sich die Zusammenh?nge zwischen objektiven und selbstberichteten Gesundheitsma?en mit allgemeinen Gesundheitsrisiken und Mortalit?t unterscheiden, und (b) wie diese Beziehungen nach Bildung, Alter, Geschlecht, Kohorte und nationalem Kontext variieren.Im dritten Schritt wird das Projekt neue generische Ma?e selbstberichteter und objektiver physischer Gesundheit entwickeln. Hierzu werden Daten zu mehr als zehn objektiven Gesundheitsma?en herangezogen. Die neu entwickelten Ma?e werden hinsichtlich ihrer Validit?t zwischen Gruppen evaluiert und mit selbstberichteten und gemischten generischen Gesundheitsma?en verglichen. Abschlie?end wird das Projekt neue Befunde zur Akkumulationshypothese unter Verwendung der neu entwickelten Gesundheitsma?e liefern. Im Projekt werden Paneldaten von SOEP, ELSA und SHARE analysiert, welche nicht nur l?nderspezifische Analysen für Deutschland und Gro?britannien, sondern auch einen direkten Vergleich von 16 europ?ischen L?nder erm?glichen.

Inanspruchnahme und Akzeptanz von Naturheilverfahren in Deutschland

Leitung: Prof. Dr. Rasmus Hoffmann (Leitung des Bamberger Teilprojektes), PD Dr. med. Christian Ke?ler (Gesamtleitung Charité Universit?tsmedizin Berlin)
F?rderung: Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Laufzeit: 2022 - 2024

Im Projekt zur Inanspruchnahme und Akzeptanz von Naturheilverfahren in Deutschland, in Zusammenarbeit mit der Charité in Berlin und gef?rdert von der Karl und Veronica Carstens Stiftung, untersuchen wir die praktische Anwendung und Akzeptanz naturheilkundlicher und alternativmedizinischer Methoden in der Bev?lkerung und identifizieren subpopulationsspezifische Anwendungsgründe. Ein weiterer Fokus liegt auf den angrenzenden Themenfeldern der Impfung und Ern?hrung. Dabei liegt ein besonderes Interesse auf der Identifikation des Zusammenhangs von naturheilkundlichen und alternativmedizinischen Einstellungen und der Corona Impfentscheidung sowie der Untersuchung von m?glichen Einstellungs?nderungen gegenüber nicht-konventionellen Verfahren im Zuge der Pandemie. Zur Ern?hrung untersuchen wir wahrgenommene Hindernisse und Anreizm?glichkeiten einzelner Subpopulationen bei der Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ern?hrung und betrachten vertiefend die Einflussm?glichkeiten ?rztlicher Empfehlungen auf die Bereitschaft von Patienten, ihre Ern?hrung umzustellen.

Integration von Migrant/innen und Einstellungen zum Sozialstaat (IMES)

Leitung: Prof. Dr. Katja M?hring, Dr. Elias Naumann, Dr. Katrin Sommerfeld
F?rderung: F?rdernetzwerk Interdisziplin?re Sozialforschung (FIS) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)
Laufzeit: 2019 - 2025

Vor dem Hintergrund der starken Zuwanderung nach Deutschland in den letzten Jahren wird die Rolle des Sozialstaats und seiner Legitimit?t kontrovers diskutiert. Zum einen unterstützt Sozialpolitik die Integration von Migrant/innen im Arbeits?markt und in der Gesellschaft und tr?gt damit zur Stabilisierung der sozialen Sicherungs?systeme bei. Zum anderen kann Migration die Legitimit?t des Sozialstaats untergraben, wenn die einheimische Bev?lkerung einer Umverteilung hin zu Migrant/innen ablehnend gegenübersteht und eine st?rkere finanz?ielle Belastung durch die Kosten der Zuwanderung befürchtet.

Die Nachwuchs?gruppe m?chte daher folgende Fragen analysieren: (1) wie beeinflusst die bestehende Sozialpolitik und neue Zuwanderungs?bewegungen die Integration früherer Migranten?gruppen; (2) wie ver?ndert wahrgenommene Integration von Migrant/innen Einstellungen zum Sozialstaat; (3) wie interagieren wahrgenommene und tats?chliche Integration in verschiedenen sozialpolitischen Handlungs?feldern.

Kompromissbildung und deren Konsequenzen – Pfadabh?ngigkeiten zwischen Berufsfindung, Bildungsentscheidungen und Ausbildungsverl?ufen (?berg?nge)

Leitung: Prof. Dr. Corinna Kleinert, Prof. Dr. Brigitte Schels (FAU Nürnberg)
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2018 - 2023

In dem Projekt ??berg?nge“ wird der Prozess der Berufswahl im ?bergang von der Schule und dessen Konsequenzen für ?berg?nge in Ausbildung und Ausbildungsverl?ufe untersucht. Berufswahlprozesse und die damit einhergehenden Bildungsentscheidungen sind wichtige Entwicklungsschritte für junge Menschen, und gleichzeitig stellt der erlernte Beruf zentrale Weichen für ihre Karrierechancen. In Deutschland strukturieren Berufe den ?bergang in das Erwerbsleben besonders stark und spielen eine Schlüsselrolle bei der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit. Im Zuge der Bildungsexpansion und des Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt haben sich die Bildungswege in Deutschland allerdings deutlich ver?ndert. Entlang dieser Trends zeigen sich zunehmend qualitative Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie solche Ungleichgewichte zustande kommen. Die bisherige Forschung kann darüber nur bedingt Auskunft geben. Zwar existieren bereits viele Studien zu einzelnen Aspekten des ?bergangsprozesses wie Berufswahl, Bildungsentscheidungen, Ausbildungsüberg?nge und -abbrüche, diese stehen allerdings konzeptionell, theoretisch und empirisch weitgehend unverbunden nebeneinander. Eine dynamische Perspektive, die berücksichtigt, wie Berufsfindung, Entscheidungen im ?bergangsverlauf und deren Revision aufeinander aufbauen, wurde – auch bedingt durch einen Mangel an geeigneten L?ngsschnittdaten – kaum empirisch umgesetzt.

Das Projekt zielt darauf ab, diese Lücken zu schlie?en, indem es aus einer L?ngsschnittperspektive grundlegende Erkenntnisse über angebotsseitige Mechanismen generiert. Die forschungsleitenden Fragen lauten: Wie passen Jugendliche vor Ende der Schulzeit ihre Berufswünsche und Bildungsaspirationen an die Erwartungen ihrer Umwelt und die Realit?ten des Ausbildungsmarktes an? Welche Folgen hat dieser Prozess der Kompromissbildung für ihren weiteren Bildungs- und Ausbildungsverlauf? Welchen strukturierenden Einfluss hat dabei die soziale Herkunft und wie entwickeln sich diese sozialen Unterschiede im ?bergangsprozess?

Um diese Fragen zu beantworten, werden die Werdeg?nge von Schülerinnen und Schülern ab der neunten Jahrgangsstufe mit den L?ngsschnittdaten der Startkohorte 4 ?Klasse 9“ des Nationalen Bildungspanels (NEPS) betrachtet. Diese Daten werden mit Strukturinformationen zu Ausbildungsberufen aus amtsstatistischen Daten angereichert, um unterschiedliche Dimensionen der beruflichen Pr?ferenzen von Jugendlichen abzubilden. Damit l?sst sich untersuchen, wie gut die Passung zwischen Wunschberuf und erreichtem Beruf ist und welche Konsequenzen diese Parameter für den weiteren Ausbildungsverlauf haben.

In ?ffentlichen und wissenschaftlichen Diskussionen dominiert die Ansicht, dass die gegenw?rtigen Einkommensungleichheit zu gro? sei und deren Abbau das allgemeine Wohlbefinden steigern würde. Jedoch zeigen die zahlreichen Studien zum Einfluss von Einkommensungleichheit auf die Lebenszufriedenheit kein einheitliches Bild. So finden sich in der Literatur sowohl positive, negative und überhaupt keine Effekte von Einkommensungleichheit auf das individuelle Wohlbefinden. Neben den Befunden ist auch die theoretische Fundierung, der methodische Analyseansatz und die Interpretation der erzielten Forschungsergebnisse h?ufig heterogen. Untersucht werden meist aggregierte Einkommensungleichheiten im L?ndervergleich. Unklar bleibt dabei jedoch h?ufig, ob Menschen überhaupt Kenntnis über die Einkommensungleichheit haben und wie die Mechanismen lauten, die Effekte von der Makro-Ebene auf die Mikro-Ebene erkl?ren. Dazu m?chte das COILS Projekt einen Beitrag leisten:

(1) Anknüpfend an soziologische Ans?tze zu relationalen Ungleichheiten und sozialen Kontexten wird in diesem Projekt von der in der Literatur g?ngigen Praxis abgekehrt, Einkommensungleichheiten vor allem auf der Makro-Ebene zu betrachten. Neben der einen Einkommensungleichheit auf der Ebene des Staates erfahren Menschen etwa auch Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Wirtschaftszweigen, den Berufsgruppen und den Betrieben. Zur Analyse kontextueller Effekte werden Daten zu Einkommensungleichheiten für unterschiedliche Kontexte ben?tigt. Diese werden auf Basis von Registerdaten generiert und mit Datens?tzen der sozialwissenschaftlichen Umfrageforschung verknüpft.

(2) Das COILS Projekt widmet sich verst?rkt dem Problem der Kausalit?t mit einem Fokus auf Verfahren zur Identifikation kausaler Effekte. Dem Ansatz der modernen Kausalanalyse folgend besteht das Ziel der Datenanalyse in diesem Projekt explizit nicht darin, m?glichst alle Einflussfaktoren des individuellen Wohlbefindens zu berücksichtigen, sondern einzelne (kausale) Effekte kontextueller Einkommensungleichheiten auf das individuelle Wohlbefinden so genau wie m?glich zu bestimmen.

Lebenslauf, Verm?gen und Alterseinkommen in Ost- und Westdeutschland: Ein Kohorten- und Geschlechtervergleich (AGE-WEALTH)

Leitung: Prof. Dr. Katja M?hring
F?rderung: Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung
Laufzeit: 2023 - 2025

Das Projekt untersucht Erwerbs- und Vorsorgeverl?ufe und deren Verbindung mit der finanziellen Ausstattung in der Nacherwerbsphase in Ost- und Westdeutschland unter Einbeziehung der Verm?gensentwicklung. Ziel des Projektes ist es, Erkenntnisse über geschlechterspezifische Erwerbs- und Entgeltpunktverl?ufe im Kohortenvergleich (Geburts-jahrg?nge <1947, 1947-1956, 1957-1966 und 1967-1976) in Ost- und Westdeutschland und ihren Zusammenhang zur individuellen finanziellen Absicherung im Alter zu gewinnen. Durch die Analyse von Alterseinkommen und Verm?genswerten k?nnen wir Schlussfolgerungen über den Zusammenhang von individuellem Verm?gensaufbau und der Akkumulation von Rentenanwartschaften über den Lebenslauf hinweg ziehen. Datengrundlage für die empirischen Analysen ist der SOEP-RV Datensatz, eine Zusammenführung aus den administrativen Daten der Deutschen Rentenversicherung (Scientific Use Files der Versicherungskontenstichprobe und des Versichertenrentenbestands) und dem Soziooekonomischen Panel (SOEP). Auf dieser Datenbasis ist es m?glich, die Entwicklung von Erwerbst?tigkeit und Rentenanwartschaften über den Lebenslauf hinweg zu beobachten sowie ein umfassendes Bild nicht nur über Zahlbetr?ge und Anwartschaften der Gesetzlichen Rentenversicherung, sondern auch über alle weiteren Einkommens- und Verm?genskomponenten zu gewinnen. Unsere Vorgehensweise gliedert sich in vier Module: Modul I beinhaltet die komplexe Aufbereitung der Einkommens- und Verm?gensangaben des SOEP, der Erwerbs- und Entgeltpunktverl?ufe aus SOEP und Versichertenkontenstichprobe sowie deren Zusammenführung. Modul II analysiert mittels Multichannel-Sequenzmusteranalyse geschlechts- und familienstandspezifische Erwerbs- und Entgeltpunktverlaufsmuster in Ost- und Westdeutschland im Kohortenvergleich und setzt diese ins Verh?ltnis zur finanziellen Ausstattung im Alter. Modul III erstellt durch die Kombination von Multichannel-Sequenzmuster- und Clusteranalyse eine Typologie von Erwerbs- und Entgeltpunktverl?ufen, um verschiedene Strate-gien und Pfade der individuellen Alterssicherung und deren Wandel im Kohortenvergleich zu beleuchten. Modul IV setzt die in Modul III erstellte Typologie von Erwerbs- und Entgeltpunktverl?ufen ins Verh?ltnis zur finanziellen Ausstattung im Alter unter Einbeziehung von Verm?gen. Im Rahmen multivariater Regressionsanalysen untersuchen wir dezidiert den Zusammenhang zwischen Verlaufstypen und ihrer Einkommens- und Verm?gensh?he. Im Ergebnis kann so ein realistisches Bild der finanziellen Ausstattung im Alter in Deutschland gewonnen werden, das deren Akkumulation aus einer Lebenslaufperspektive abbildet und dabei im Kohortenvergleich verschiedene Verlaufsmuster ebenso wie vulnerable Gruppen berücksichtigt

Lehr-Lernlabor Berufswelten: Erforschung des berufspraktischen Lernens mit digitalen Medien und Technik

Leitung: Prof. Dr. Olaf Struck
F?rderung: Oberfrankenstiftung
Laufzeit: 2021 - 2025

Für die Umsetzung und Erforschung digital unterstützter Lehrformen wird in 2021 ein neues digitales Lern-Lehrlabor in der Feldkirchenstra?e eingerichtet. Ziel ist es dann in diesem BerufsweltenLab Studierende, darunter besonders auch angehende Lehrkr?fte für die souver?ne Nutzung digitaler Technik zu professionalisieren. Hierfür werden Lehr-Lern-Settings für Lehrveranstaltungen in der Soziologie und hier insbesondere in den Schwerpunkten der Arbeitswissenschaft sowie die Lehrerbildung in den berufsausbildungsnahen Studieng?ngen Berufliche Bildung, Didaktik der Arbeitslehre sowie Wirtschaft und Beruf für das Mittelschullehramt und die Wirtschaftsp?dagogik entwickelt, angewendet und in ihrer Umsetzung erforscht.

Longitudinal Educational Achievements: Reducing iNequalities (LEARN)

Leitung: Prof. Dr. Corinna Kleinert (LifBi, Leitung des deutschen Teilprojektes), Prof. Gary Pollock (PI, University of Helsinki and Manchester Metropolitan University), Prof. Jani Erola (University of Turku), Prof. Moris Triventi (Università degli Studi di Milano), Prof. Herman Van de Werfhorst (European University Institute), Prof. Oana Negru-Subtirica (Babe?-Bolyai University), Prof. Marge Unt (Tallinn University), Prof. Carla Haelermans (Maastricht University), Prof. Katariina Salmela-Aro (University of Helsinki), Prof. Stephen Morris (Manchester Metropolitan University), Prof. Jake Anders, Prof. Jennifer Symonds and Prof. Lindsey Macmillan (University College London), Prof. Laura Bernardi (University of Lausanne), Prof. Moritz Daum and Prof. Dr. Marlis Buchmann (University of Zurich)

F?rderung: European Commission, Horizon Europe
Laufzeit: 2024-2027

LEARN zielt darauf ab Bildungsungleichheiten in Europa besser zu verstehen, indem es vorhandene Erkenntnisse zusammentr?gt, auf der Grundlage hochwertiger L?ngsschnittdaten neues Wissen über Bildungsungleichheiten generiert und praktische, evidenzbasierte Leitlinien formuliert, die es politischen Entscheidungstr?gern in Europa erm?glichen, diese Probleme anzugehen. LEARN untersucht dazu die Entstehung und Entwicklung von Ungleichheiten im Laufe von Bildungskarrieren in neun ausgew?hlten Fallstudienl?ndern, die unterschiedliche Wohlfahrtsregimes und Bildungssysteme in Europa abbilden: Estland, Finnland, Deutschland, Irland, Italien, die Niederlande, Rum?nien, die Schweiz und Gro?britannien. LEARN hat drei übergreifende Ziele: (1) die Beschaffung, Sichtung und vergleichende Dokumentation vorhandener Daten, um Analysen auf Basis von qualitativ hochwertigen bildungsbezogenen L?ngsschnittdatens?tzen aus Europa zu erstellen, (2) die Entwicklung von Werkzeugen für politische Entscheidungstr?ger, die sich auf die Ergebnisse von L?ngsschnittanalysen beziehen und sie bei der politischen Entscheidungsfindung unterstützen, und (3) die Identifikation von Interventionen, die Bildungsungleichheiten ausgleichen. LEARN stützt sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren, um diese Ziele zu erreichen: systematische Reviews, l?nderspezifische Fallstudien, harmonisierte l?nderspezifische und vergleichende empirische Analysen sowie eine Evaluierung der kausalen Effekte politischer Reformen und Interventionen. Dazu nutzt LEARN hochwertige L?ngsschnitt-Mikrodaten aus den beteiligten L?ndern (Surveys und registerbasierte Daten), erstellt Quasi-L?ngsschnittdaten aus internationalen Vergleichsstudien wie PISA und PIRLS und verwendet Daten aus experimentellen Interventionen.

Nationales Bildungspanel (NEPS)

F?rderung: Bund-L?nder-F?rderung
Laufzeit: dauerhaft

Das Nationale Bildungspanel (NEPS) ist am Leibniz-Institut für Bildungsverl?ufe (LifBi) angesiedelt. Im NEPS werden l?ngsschnittliche Daten zu Bildungsprozessen und Kompetenzentwicklung in Deutschland erhoben. An der ursprünglichen Antragstellung waren mehrere Bamberger Soziologinnen und Soziologen beteiligt, allen voran Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Blossfeld, der das NEPS über viele Jahre geleitet und entscheidend gepr?gt hat. Auch heute sind mehrere Soziologieprofessorinnen und -professoren als wissenschaftliche Leitungen in unterschiedlichen Bereichen im NEPS aktiv.

Prof. Dr. Corinna Kleinert (Soziale Ungleichheit und Bildungsentscheidungen im Lebensverlauf; Startkohorte 6 Erwachsene)

Prof. Dr. Michael Gebel (Bildungsrenditen im Lebenslauf)

Prof. Dr. Cornelia Kristen (Bildungserwerb von Personen mit Migrationshintergrund im Lebenslauf)

Prof. Dr. Steffen Schindler (Bildungsentscheidungen und -prozesse, Migration, Bildungsrenditen)

Probabilistische Bev?lkerungsprognose für Oberfranken (ProBe-Pro-Oberfranken)

Leitung: Prof. Dr. Henriette Engelhardt-W?lfler, Prof. Dr. Anne Leucht
F?rderung: Oberfrankenstiftung
Laufzeit: 2023 - 2026

Ziel des Projekts ist die Entwicklung probabilistischer Modelle für Mortalit?ts-, Fertilit?ts- und Migrationsraten für die oberfr?nkischen Landkreise, um darauf aufbauend die regionale Bev?lkerungsentwicklung zu prognostizieren. Bisher kommen probabilistische Bev?lkerungsprognosen fast ausschlie?lich auf nationaler Ebene zum Einsatz. Auf Landkreis- oder sogar Stadtteilebene ist die Anwendbarkeit der Standardmethoden und die Interpretierbarkeit ihrer Ergebnisse aufgrund kurzer Datenreihen, h?ufig fehlender Daten und gr??erer Datenungenauigkeit praktisch kaum gegeben, weshalb entsprechend spezialisierte Verfahren konstruiert werden müssen. Um die Spezifika der einzelnen Regionen geeignet abbilden zu k?nnen, bedarf es der Einbeziehung von Abh?ngigkeiten der Kreise untereinander. Zu diesem Zweck wird zus?tzlich untersucht, inwieweit durch die explizite Aufnahme regionaler Kenngr??en eine Verbesserung der Prognosen erzielt werden kann.  Zur Analyse der hochdimensionalen Daten sollen moderne Methoden des statistischen Lernens eingesetzt werden, die hinreichend allgemein sind, dass sie in adaptierter Form auf andere Regionen Deutschlands bzw. international für kleinr?umige Bev?lkerungsanalysen anwendbar sind.

The socio-economic consequences of temporary employment: A comparative panel data analysis (SECCOPA)

Leitung: Prof. Dr. Michael Gebel
F?rderung: European Research Council (ERC) Starting Grant
Laufzeit: 2018 - 2023

Befristete Besch?ftigung ist in den Industriel?ndern weit verbreitet und es wurden viele Bedenken über diese Entwicklung ge?u?ert. Vor diesem Hintergrund werden wir neue Einblicke in die vielf?ltigen sozio?konomischen Folgen von befristeter Besch?ftigung geben. Theoretisch ist das SECCOPA Projekt innovativ, indem es ein mehrstufiges dynamisches Modell entwickelt, das Ideen aus Soziologie, ?konomie, 球探足球比分 und Sozialpolitik verbindet. Konkret werden wir ein neuartiges, umfassendes Verst?ndnis dafür gewinnen, wie sich befristete Arbeitsverh?ltnisse auf die Besch?ftigung und den beruflichen Werdegang, die Risiken von Einkommensarmut und materieller Deprivation sowie das subjektive Wohlbefinden auswirken. Ziel dieses Projektes ist es, die kausalen Auswirkungen von befristeten Vertr?gen mit Hilfe von Paneldaten zu sch?tzen und moderne Methoden der Kausalanalyse anzuwenden. Die Erg?nzung des dominanten "Aufw?rts"-Vergleichs von Arbeitnehmern/Innen mit befristeten Arbeitsverh?ltnissen zu solchen mit permanenten Arbeitsvertr?gen mit einem "Abw?rts"-Vergleich von befristeter Besch?ftigung zu Arbeitslosigkeit hat das Potenzial, bahnbrechende Ergebnisse über das integrative Potenzial von befristeten Arbeitsvertr?gen für Arbeitslose zu erzielen. Darüber hinaus werden neue Erkenntnisse über die Heterogenit?t der Auswirkungen von befristeter Besch?ftigung auf der Mikroebene durch detaillierte Subgruppenanalysen gewonnen. Ferner wird dieses Projekt die Forschung vorantreiben, indem es die sozio?konomischen Folgen von befristeten Arbeitsverh?ltnissen in einer dynamischen Prozess- und Lebensverlaufsperspektive herausarbeitet. Die Auswahl, Behandlung und Ergebnisdynamik wird durch die Beobachtung von Leiharbeitnehmern und ihren Lebensumst?nden im Laufe der Zeit untersucht. W?hrend sich die bisherigen Studien nur auf einzelne Arbeitnehmer konzentriert haben, wird auch die wichtige Haushaltsperspektive und ihre moderierende Rolle herausgearbeitet. Die Analyse der west- und osteurop?ischen L?nder sowie der liberalen Wohlfahrtsstaaten Kanada, USA, Südkorea, Japan und Australien und die Anwendung innovativer mehrstufiger Paneldatenmethoden werden zu signifikanten neuen Erkenntnissen führen und Pionierforschung über die moderierende Rolle des strukturellen und institutionellen Makrokontextes darstellen.

Transnational Civic Engagements and Identity Formation of Korean Migrants in Germany

Leitung: Dr. Sang-Hui Nam
F?rderung: The Akademy of Korean Studies
Laufzeit: 2023 - 2024

This project aims to publish a special issue in ASIEN: The German Journal of Contemporary Asia, which is most prestigious journal in Asian Studies in Germany, with the topic of transnational civic engagements of Korean migrants in Germany with researchers working in the humanities and social sciences in Germany, in order to celebrate the 140th anniversary of the establishment of the diplomatic relations between Korea and Germany in 2023. There has been a significant number of research on the first generation of the Korean immigrants in Germany who migrated to Germany in the 1960s and 1970s as guestworkers. In particular, there has been a scholarly attempt to record the voices of these workers based upon life history methodology. Also, based on these works, scholars in Korean studies have given efforts to link the empirical studies to theoretical discussion in Germany. In the meantime, unlike the first-generation Koreans who came to Germany as ‘guest workers’ who were subjected to rebuild ruined German economy and society after the WWII as well as were expected to support Korean national economy, the pattern as well as the motivation of the Korean migrants in Germany has been extensively diversified – study, business, employment, and lifestyle migration. As a result, the scope of their activities as well as the influences of Korean migrants in German society has been extensively increasing in various forms. In this special issue, we attempt to explore the meaning of ‘transnationality’ as well as the ‘identity as a global citizen’ shown in their activities by focusing on the civic engagements of the Korean migrants in Germany and try to systematically theorize based upon the empirical studies discussed in this special issue.

Weibliche Handlungsf?higkeit und Fertilit?t in ?gypten

Leitung: Prof. Dr. Henriette Engelhard-W?lfler
F?rderung: DFG
Laufzeit: 2022 - 2024

Dieses Projekt zielt darauf ab, empirische Evidenz für die Beziehung zwischen weiblicher Handlungsf?higkeit und Fertilit?t in ?gypten zu erbringen. ?gypten ist das bev?lkerungsreichste Land in der Region des Nahen Osten und Nordafrikas (MENA), welche sich durch einen stark patriarchalischen Kontext und ein allgemein niedriges Niveau an weiblicher Handlungsf?higkeit auszeichnet. In diesem Kontext ist die Fertilit?t für die soziale Stellung der Frauen sehr wichtig, und Mutterschaft ann?hernd universell. Ausgehend von der Lebensverlaufsperspektive, welche die Handlungsf?higkeit von Frauen und die Fertilit?t als sequentiell verknüpft betrachtet, stellen wir zwei Forschungsfragen: (1) Beeinflusst die Handlungsf?higkeit von Frauen ihre Fertilit?tswünsche und die realisierte Kinderzahl in ?gypten? (2) Beeinflusst die Erstgeburt und nachfolgende Geburten die Handlungsf?higkeit der Frau in ?gypten? Bisher gibt es keine L?ngsschnittstudien, die kausale Evidenz für eine dieser beiden Forschungsfragen erbringen k?nnen. Zur ersten Forschungsfrage existieren sehr viele Querschnittsstudien im Kontext Südasien und Subsahara-Afrika, aber nur sehr wenige im Kontext der MENA-Region. ?ber alle Weltregionen hinweg besteht eine gro?e Forschungslücke hinsichtlich des umgekehrten Einflusses, wie die Fertilit?t der Frau ihre Handlungsf?higkeit beeinflusst. In dem beantragten Projekt sollen Methoden angewandt werden, die es erlauben, kausale Effekte unter schw?cheren Annahmen als in vorherigen Studien zu identifizieren. Es sollen Daten aus dem Egypt Labor Market Panel Survey (ELMPS), dem Harmonized Survey of Young People in Egypt (HSYPE) und den Demographic and Health Surveys (DHS) analysiert werden. Forschung über weibliche Handlungsf?higkeit ist relevant, da diese einen wichtigen Pr?diktor für die Gesundheit und das Wohlergehen von Frauen und ihren Kindern sowie für die gesellschaftliche Entwicklung darstellt. Teilweise wird in der Literatur die Erh?hung weiblicher Handlungsf?higkeit als eine Strategie angesehen, die Fertilit?t in einem Land zu senken. Erkenntnisse darüber, wie sich weibliche Handlungsf?higkeit und Fertilit?t gegenseitig beeinflussen, k?nnten deshalb insbesondere für ?gypten relevant sein, da dort jüngst ein Anstieg der Fertilit?tsraten zu verzeichnen war. Es wird erwartet, dass die Projektergebnisse sowohl die wissenschaftliche als auch die ?ffentliche Diskussion wesentlich bereichern werden.

YouthLife

Leitung: Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. Hans-Peter Blossfeld, Prof. Dr. Ann Berrington (Centre for Population Change (CPC)),  Prof. Dr. Ros Edwards (University of Southampton), Prof. Dr. Saar (University of Tallinn), Liefbroer (Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute (NIDI))
F?rderung: European Union?s Horizon 2020 research and innovation programme
Laufzeit: 2021 - 2023

Project "Life course perspectives in studying youth transitions to adulthood: bridging qualitative and quantitative approaches" (YouthLife) 

YouthLife project aims to strengthen research on youth transitions from a life course perspective through a partnership with Tallinn University and three internationally-leading research institutions with complementary methodological expertise and experience: University of Bamberg, University of Southampton, and the Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute. YouthLife will initiate a three-year twinning programme to bridge qualitative and quantitative approaches to life course research with the aim of introducing methodological innovations and providing new insights into youth transitions to adulthood. The new knowledge will be applied in the design of the Estonian Longitudinal Study of Youth.

General objectives:

  • to tackle the methodological divide between quantitative and qualitative approaches in life course research through mutual learning and cooperation between Partners with excellence in both fields and by advancing the use of mixed method research designs and providing innovative tools for further research.
  • to bridge the research and policy divide and support successful science based policy making in youth field in order to better solve the pressing issues on the social inclusion agenda in EU and to raise the awareness about the advantages of longitudinal data, mixed methods and life course perspective in providing profound insights into youth transitions.
  • to strengthen the excellence of research on youth transitions and facilitating the multifaceted capacity building at TLU through a series of Twinning activities involving knowledge transfer, experience exchange and mutual learning during intensive training courses, practical workshops, networking events, expert and study visits, co-supervision and mentoring of ERSs, peer-to-peer interactions during the preparation of joint research proposals and publications.
  • to develop a scientifically excellent research design for the Estonian Longitudinal Study of Youth (ELSY) to fill the gap in empirical data on young people?s transitions into adulthood in Estonia.
  • to foster research management and administration (RMA) skills of both academic and support staff and to upgrade the RMA support system within TLU.