Bulgarienexkursion 2010
Vom 3. bis 11. Juni 2010 führte die j?hrliche Exkursion eine Gruppe interessierter Studierender unter der Leitung von Prof. Kempgen auf einer neuen Route durch das Balkanland Bulgarien.
Die Exkursion wurde - nach 1999, 2003 und 2006 - bereits zum vierten Male zusammen mit der Slavischen Sprachwissenschaft der Universit?t München veranstaltet: 7 Teilnehmer/innen aus Bamberg und 7 Teilnehmer/innen aus München starteten gemeinsam auf Entdeckungsreise.
Thematische Schwerpunkte der Reise waren die vier Hauptst?dte Bulgariens (Pliska, Preslav, Veliko Tarnovo, Sofia) und dabei insbesondere "Donaubulgarien", das Zentrum des ersten bulgarischen Reiches mit seinen Hauptst?dten Pliska und Preslav: Dort wurde im 9. Jh. das von den Brüdern Kyrill und Method entwickelte Kirchenslawische als Sprache des bulgarischen Reiches festgelegt, und zwar als erste Literatursprache überhaupt eines slawischen Landes, dort wurde die kyrillische Schrift - als Ersatz für die ursprünglich verwendete Glagolica - entwickelt. Dem Motto der Exkursion getreu, führte sie auch erstmals an die n?rdliche Grenze Bulgariens, an die Donau, n?mlich in die Universit?tsstadt Ruse.
Die Reise führte weiter ins zweite bulgarische Reich, und das hei?t, in seine Hauptstadt Veliko Tarnovo, in dessen Umgebung eine Vielzahl von Kl?stern von der einstigen kulturellen Bedeutung dieses Zentrums zeugen. Der Aufenthalt in dieser malerischen Stadt begeisterte alle Teilnehmer/innen gleicherma?en.
Wie einst von den russischen Befreiern, wurden dann die H?hen des Balkan-Gebirges gequert, natürlich über den Schipka-Pass, der Ende des 19. Jh. die symbolisch entscheidende Schlacht gegen die osmanischen Besatzer sah.
Durch das Rosental und vorbei an den Spuren der antiken Thraker sowie mit einer Zwischenstation im Museumsdorf Koprivshtica ging es zurück nach Sofia, dem Start- und Ziel der Reise. Als vierte und gegenw?rtige Hauptstadt bietet sie eine von westlichen Architekten am Anfang des 20. Jh. neu gestaltete Innenstadt, die r?mische ebenso wie osmanische Reste mit einbezieht.
Durch alle Stationen führten die Teilnehmer/innen selbst mit ihren vorbereiteten Referaten und steuerten darüber hinaus weitere Beitr?ge zu den verschiedensten Aspekten Bulgariens in Vergangenheit und Gegenwart bei. Natürlich kamen auch die Landeskunde, sprich: "Shopska salata", Rakija und Menta und "Gemischter Grill" nicht zu kurz, um für die n?chsten Abenteuer zu st?rken.
Im Foto oben: die Reste der sog. "Runden" oder "Goldenen Kirche" in Preslav.
Die Sprachwiss. Slavistik der LMU hat einen kleinen Fotobericht zur Exkursion ins Netz gestellt. (Links: Webseite; pdf)