Vortrag von Mats Pfeifer (Universit?t Bamberg)
Bamberger Vortr?ge zu Iberian Studies
Vom Guadalete und Covadonga nach Granada und Tordesillas – Ein Panorama der Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter zwischen ?Reconquista? und ?Convivencia?
Die Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter ist wie auch jede Besch?ftigung mit ihr gepr?gt von den 球探足球比分en und Konflikten, dem Zusammen- und Nebeneinanderher-Leben, der gegenseitigen Duldung und Ausgrenzung von Christen, Juden und Muslimen. Die Begriffe ?Reconquitsa? und ?Convivencia?, die l?ngst auch im breiteren Sprachgebrauch angekommen und bis heute wirkm?chtig sind, erz?hlen diese Geschichte aus zwei gegens?tzlichen Perspektiven, die miteinander unvereinbar zu sein scheinen. Das iberische Mittelalter wird so entweder zu einer Phase religi?s legitimierter (Rück)eroberung unrechtm??ig von den Muslimen besetzten Gebietes durch die Christen, die weiterhin gepr?gt war von der Ausgrenzung und Verfolgung der Juden, oder zu einer nur vom religi?sen Fanatismus Einzelner durchbrochenen Idylle eines wertsch?tzenden und produktiven Zusammenlebens der drei Kulturen. Tats?chlich waren die Beziehungen zwischen Christen, Juden und Muslimen jedoch weitaus vielschichtiger, als es diese strikte Einteilung in ein Schwarz und Wei? erkennen l?sst, und bewegten sich vielmehr in verschiedenen Grauschattierungen. So schlossen sich zutiefst religi?s verstandene milit?rische Konflikte und interreligi?se Freundschaftsbündnisse oder auch grunds?tzliche Duldung und scharfe Verfolgung nicht gegenseitig aus, sondern standen h?ufig nebeneinander.
Das Ziel des Vortrags ist es daher, ein Panorama der Iberischen Halbinsel im Mittelalter aufzuspannen, das diesen Beobachtungen Rechnung zollt und der Entwicklung der Beziehungen der drei Religionen und Kulturen nachspürt. Der dabei erreichte ?berblick über die mittelalterliche Geschichte der Iberischen Halbinsel soll durch die Fokussierung einzelner Personen, Quellen oder Ereignisse erg?nzt werden, die in der Lage sind, einzelne Etappen zu verdeutlichen.
Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen!
gez. Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura