XXXVI. Forum Junge Romanistik 2020 Alt & Neu: Neue Quellen, alte Fragen – alte Quellen, neue Fragen?
Call for Papers - Alt & Neu
- Allgemein
- Literatur- und Kulturwissenschaftliche Sektion
- Sprachwissenschaftliche Sektion
- Fachdidaktische Sektion
Allgemein
Ein sich konstant erweiterndes Quellenmaterial – vom mittelalterlichen Heldenepos bis zum Videoblog – stellt die Untersuchungsgrundlage s?mtlicher Unterdisziplinen der romanistischen Forschung dar. Diese werden vor die Herausforderung einer kontinuierli-chen Adaption der Fragen, die an diese Quellen herangetragen werden, gestellt. Die reziproke Beeinflussung von Untersuchungsgegenstand und Untersuchungsmethode erm?glicht dann einen ?bertrag der neuen Fragestellung auf altes Quellenmaterial. Gleichzeitig bleibt eine Untersuchung von neuem Quellenmaterial anhand alter Fragestellungen attraktiv.
Für die Romanistik bietet dies eine Vielfalt an Kombinationsm?glichkeiten von Quellen, Methoden und Modellen, die Fragen beantworten, wie zum Beispiel: Wie k?nnen innovative, digitale Analyseans?tze auf mittelalterliche Korpora übertragen werden und welchen wissenschaftlichen Mehrwert hat dies? K?nnen Textquellen in neuen Medien überhaupt mit Hilfe von etablierten Theorien und Modellen ad?quat überprüft werden oder ist deren Modifikation notwendig? Gibt es F?lle, die eine v?llig neuartige Herangehensweise erfordern? Wo hemmt ein Bruch mit alten Fragestellungen den Erkenntnisgewinn?
Diese und weitere Fragen sollen beim n?chsten Forum Junge Romanistik vom 23. bis 25. M?rz 2020 in Bamberg beantwortet werden. Dazu sind Beitr?ge aus allen Teildisziplinen (Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft und Fachdidaktik) sowie allen romanischen Sprachen erwünscht, ungeachtet ihrer Kombination von Neuem und Altem.
Konferenzsprachen sind Deutsch und die romanischen Sprachen. Themenvorschl?ge (ca. 300 W?rter) und kurze biographische Angaben k?nnen bis zum 15. November 2019 geschickt werden an: fjr2020.romanistik@uni-bamberg.de.
Eine Auswahl der Beitr?ge erfolgt bis Mitte Dezember 2018.
Voraussichtlich wird ein Unkostenbeitrag in H?he von 30 Euro erhoben werden.
Literatur- und Kulturwissenschaftliche Sektion
Die Literatur- ebenso wie die Kulturwissenschaft sehen sich stetig mit neuen Untersuchungsgegenst?nden, aber auch -ans?tzen konfrontiert. Wenden wir uns, um beispielhaft nur eines der zahlreichen Spannungsfelder zu nennen, dem technologischen Fortschritt zu: Dieser bringt kontinuierlich neue Textsorten, Artefakte und Medien hervor und wirft gleichzeitig neue Fragen bezüglich Methoden, Einordnung und Bewertung auf. Die Literatur- und die Kulturwissenschaft müssen auf diese Entwicklungen reagieren und sich st?ndig weiterentwickeln. Nur so k?nnen sie, gerade in der Zeit einer Krise der Geisteswis-senschaften, ihre Relevanz für Kultur und Gesellschaft beibehalten. Gleicherma?en gilt es dennoch, Altbew?hrtes nicht aufzugeben, sondern literatur- und kulturwissenschaftliche Traditionen als fruchtbaren Boden für die Entwicklung neuer Herangehensweisen weiterhin zu kultivieren.
Impulse für Beitr?ge aus der Literatur- und Kulturwissenschaft w?ren…
- gattungstheoretische ?berlegungen, Einordnungen und Bewertung von neuen Artefakten sowie Relektüre und Revision etablierter Sichtweisen, Analysen und Korpora, Kanonbildung
- literatur- und kulturtheoretische ?berlegungen und Anpassungen bestehender Modelle; theoretische Reflexionen zum Umgang mit neuen Formaten
- Auseinandersetzung mit Gegenwartsliteratur, -kunst und -medien, Verhandlung aktueller gesellschaftlicher Themen und Probleme
- medi?vistische Forschungsthemen über bisher wenig beachtete Artefakte, aber auch neue Ans?tze zu Kanonliteratur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
- Digital Humanities: Methodologische ?berlegungen zur Textanalyse mittels Suchmechanismen, Tools und Algorithmen; philologisches Arbeiten an neuen Text- und Mediensorten
- Neubearbeitungen bestehender Themenkomplexe (z.B. Erster Weltkrieg, religi?se Aspekte etc.)
- kulturelle Identit?ts- und Erinnerungsforschung
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Sprachwissenschaftliche Sektion
Die Sprachwissenschaft besteht aus verschiedenen Unterdisziplinen, die sich teils in ihren Erkenntniszielen, teils in ihrer Methodik bis hin zu ihrem Untersuchungsgegenstand unterscheiden. Genannt seien hier exemplarisch die kognitive Linguistik im Sinne Lakoffs, die Generative Grammatik von Chomsky, die Variet?tenlinguistik, die 球探足球比分linguistik, die Textlinguistik etc. Für diese und weitere Subdisziplinen ist es ergiebig, ihren Untersuchungsgegenstand um digitale Datenbest?nde zu erweitern und digitale Technologien in das Methodenspektrum aufzunehmen. Willkommen sind deshalb Einreichungen aus allen Subdisziplinen, die sich diesbezüglich mit neuen Fragen und/oder neuen Methoden besch?ftigen. Ziel der sprachwissenschaftlichen Sektion ist es dabei aber auch, eine Brücke zu schlagen zu aktuellen Entwicklungen innerhalb der traditionellen Forschungsparadigmen. Deshalb sind auch Einreichungen zu neuen innovativen Fragestellungen innerhalb einer der linguistischen Subdisziplinen willkommen.
Impulse für Beitr?ge aus der Sprachwissenschaft w?ren…
- Digital Humanities als Brücke zwischen Korpuslinguistik und Computerlinguistik: Beitr?ge aus der quantitativ oder qualitativ arbeitenden (Korpus-)Linguistik sowie Arbeiten aus (modell-)theoretischer Sicht
- neue Fragestellungen und Forschungsmethoden, bedingt durch neuere Ans?tze, z.B. die Konstruktionsgrammatik
- Variationslinguistik, z. B. automatisierte Textklassifikation, die Nutzung der digitalen Medien zur Erstellung von Datensammlungen
- hermeneutische, qualitative Analyseans?tze
- digitale Medien als neue Quellen zur empirischen Erforschung (fingierter) Mündlichkeit und theoretische ?berlegungen zum Konzept der kommunikativen N?he und Distanz
- methodologische ?berlegungen zur Textlinguistik mittels Suchmechanismen, Tools und Algorithmen; philologisches Arbeiten an neuen Text- und Mediensorten
- Grammatikalisierungsforschung
- Sprachgeschichte, alte Sprachstufen, Kompilation und Aufbereitung historischer Korpora, diachrone Forschungsans?tze
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Fachdidaktische Sektion
Als Anwendungswissenschaft stand die Fremdsprachendidaktik schon immer jeglicher Quelle zum Fremdsprachenerwerb offen gegenüber, berührt die Frage nach der medialen Vorlage doch einen entscheidenden methodischen Punkt im Erwerbsprozess: anhand welchen Materials sind die Lernziele darstell- und vermittelbar? Die technische Entwicklung nicht nur der jüngsten Zeit hat dabei das mediale Inventar kontinuierlich erweitert.
Nun erlaubt uns die Digitalisierung einen theoretisch uneingeschr?nkten Zugriff als auch die grenzenlose Speicherung jederzeit und jederort von wie auch immer geartete Sprachdaten. Das schafft zweifelsfrei neue unterrichtliche M?glichkeiten, die bisweilen auf eine anrührende naive Begeisterung sto?en und dabei die eigentliche didaktische Frage nach den Inhalten überlagern. Wünschenswert w?ren entsprechend Beitr?ge…
- zur Entwicklung von medialen und methodischen Ans?tzen im Bereich der Digitalisierung
- zu angemessenen Unterrichtsformen und -inhalten diesbezüglich
- zu inh?rente technische Voraussetzungen und mediale Begrenzungen
- zur quellenkritischen, medienp?dagogischen Reifung der Lernerinnen und Lernern
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