Schadenspr?vention für Kulturgüter in Zeiten des Klimawandels
Rahmenparameter des Vorhabens
Laufzeit des Vorhabens: 05/2022 - 01/2024
F?rderkennzeichen: 67DAS242
F?rderprogramm: Ma?nahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
F?rderschwerpunkt: Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und Klimaanpassung
Problemstellung
Kulturgüter in Deutschland sind durch die Auswirkungen des Klimawandels bedroht. Insbesondere der Anstieg von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, extreme Trockenheit, orkanartige Stürme, Starkregenf?lle, vermehrte Temperaturschwankungen sowie der Anstieg des Meeresspiegels haben immense Auswirkungen. Die Erhaltung unseres Kulturguts, egal ob Kulturlandschaften, Ensembles, historische Geb?ude inklusive wertvoller Innenausstattung oder museale Sammlungen steht durch den Klimawandel vor neuen Herausforderungen.
W?hrend sich andere L?nder, wie Gro?britannien, Griechenland, Schweden oder Norwegen bereits intensiv um die Auswirkungen von Extremklimaereignissen auf Kulturgut befassen, ist diese Thematik in Deutschland noch nicht vollumf?nglich angekommen. Klimaereignisse, wie die Flut des Ahrtales im vergangenen Jahr, treffen viele Institutionen nach wie vor meist unvorbereitet.
Dies liegt u.a. daran, dass es in Deutschland so gut wie keine Forschung und belastbaren Daten zu den quantitativen Auswirkungen von zukünftigen Extremwetterereignissen auf die Erhaltung unserer Kulturgüter gibt. Auch im nationalen Anpassungsplan Klimawandel werden Kulturgüter aufgrund von mangelnden belastbaren Daten bisher nicht erw?hnt.
Methodik
Anhand der Informationen aus bereits vorhandenen hoch aufgel?sten, regionalen Klimamodellierung und ihrer Zukunftsprojektionen sollen nun Bedrohungsszenarien und Handlungsanleitungen für die Adaptation und den Schutz vor zunehmenden Extremwetterereignissen entwickelt werden.
Hierzu muss insbesondere das Thema Klimawandel und das Verst?ndnis der akuten Bedrohungsszenarien sowohl im Allgemeinen in der Gesellschaft als auch im Besonderen bei Entscheidern und Beteiligten des Kulturerbesektors verbessert werden. Hier setzt das Vorhaben an. In einem mehrstufigen Prozess sollen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Kulturgut sowie darauf aufbauende Anpassungsstrategien vermittelt werden. Insbesondere Denkmaleigentümer und mit dem Denkmalschutz betraute Fachdisziplinen, wie auch zukünftige Denkmalpfleger sind hier die Zielfachgruppe.
Herangehensweise
Zun?chst werden die verfügbaren Informationen zu den künftigen Schadensrisiken disziplingerecht aufbereitet und in transdisziplin?re Module überführt. Die Vermittlung erfolgt in zwei unterschiedlichen kompetenzorientierten Kursformaten – als 5-t?giges Seminar im Masterstudiengang Denkmalpflege – Heritage Conservation an der Universit?t Bamberg sowie als Weiterbildungsangebot für Denkmalpflegende und des Kulturgutbetraute in Form eines 2-t?gigen Workshops. Die Workshops sind als interaktiver und praxisorientierter Kurs vorgesehen, in dem erprobte Formate wie problembasiertes Lernen sowie weitere Forschungsergebnisse aus dem BMBF-Projekt mint.online zur Anwendung kommen. Als Themen werden neben Klima- und Objektmonitoring an historischen Bauten ein interaktives Training mit ?Risk Maps“ aus dem EU-Projekt Climate for Culture genutzt, um gemeinsam Risikoabsch?tzungen für die jeweiligen Standorte bzw. zu betreuenden Objekte der Kursteilnehmenden zu erstellen. Dadurch wird nicht nur Praxisn?he, sondern auch eine pers?nliche Relevanz für die Teilnehmenden hergestellt.
Verbundpartner
Das Vorhaben wird gemeinsam von den Verbundpartnern, der Universit?t Bamberg und der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., durchgeführt.
Folgende Fraunhofer-Institute sind an dem Vorhaben beteiligt:
Tatenbank
Informationen zum Projekt finden sich auch in der Tatenbank-Webseite des Umweltbundesamt.