Klimawandel schadet Kulturgütern
L?ngere Hitze- und Trockenperioden im Sommer machen sich auch in historischen Geb?uden bemerkbar. Waren bisher zu hohe Luftfeuchten das Problem, werden jetzt in Innenr?umen immer ?fter kritische Werte unter 40 Prozent gemessen. ?Diese geringen Luftfeuchten sind eine Gefahr für zahlreiche Kunstgattungen aus organischen Materialien, wie Leinwandgem?lde oder auch Papier- und Ledertapeten“, erl?utert Dr. Paul Bellendorf, Professor für Restaurierungswissenschaft an der Universit?t Bamberg. Dadurch k?nnten dauerhafte Sch?den entstehen, beispielsweise Risse. ?Wir vergleichen das Ph?nomen von zu geringer Luftfeuchtigkeit erstmals deutschlandweit. Im Idealfall k?nnen wir anschlie?end geeignete Strategien zur pr?ventiven Schadensbek?mpfung formulieren.“
Paul Bellendorf leitet das Forschungsprojekt ?Schadensrisiko für Kulturgut aufgrund zu geringer relativer Luftfeuchte in Innenr?umen von national wertvollen Kulturgütern“ gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Kristina Holl. Einerseits haben sie einen Fragebogen entwickelt, um die klimatisch bedingten Ver?nderungen und ihre Auswirkungen zu erfassen und auszuwerten. Deutschlandweit k?nnen sich Institutionen und Privatpersonen, die historische Liegenschaften verwalten, an der Umfrage beteiligen. Sie ist voraussichtlich bis 1. Oktober 2020 online unter.
Andererseits untersuchen die Forschenden drei Fallbeispiele in Sachsen und Sachsen-Anhalt, die bereits Sch?den durch Trockenheit aufweisen. Eines davon ist Schloss Moritzburg: Dort befindet sich der gr??te Bestand barocker Ledertapeten, auf denen unter anderem Diana, die G?ttin der Jagd, abgebildet ist. ?Die Bemalungen sind in den letzten Jahren aufwendig saniert worden und zeigen bereits Sch?den in Form von Schrumpfungsrissen, die auf extreme Hitzeperioden zurückzuführen sind“, so Bellendorf. Die Forschenden zeichnen die klimatischen Bedingungen vor Ort und das Klima auf der Oberfl?che der Objekte mit speziellen Messger?ten auf. Mit diesen Daten k?nnen sie die Schadensrisiken in Schloss Moritzburg auswerten und mit den Daten der weiteren zwei Standorte vergleichen.
Das Forschungsprojekt dauert bis September 2021. Die Universit?t Bamberg führt es gemeinsam mit dem Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V. (IDK) durch. Es wird von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) mit 122.000 Euro gef?rdert.
Bild(2.5 MB): Ein Bamberger Forschungsteam wertet die Schadensrisiken in Schloss Moritzburg und an zwei weiteren Standorten aus.
Quelle: Thomas L?ther/IDK
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Prof. Dr. Paul Bellendorf
Professur für Restaurierungswissenschaft
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