Neue Publikation: Validierung einer deutschsprachigen Stolzskala

Eine neue Publikation mit dem Titel: ?The German standard and short Authentic and Hubristic Pride Scales: Psychometric properties, validity testing, self-other agreement, and linguistic correlates” von Robert K?rner und Astrid Schütz ist im European Journal of Psychological Assessment erschienen.

?berprüft wurden die psychometrischen Kennwerte einer von uns ins Deutsche übertragenen Skala zur Erfassung von authentischem und überheblichem Stolz. Authentischer Stolz basiert auf Leistung und ist durch Prosozialit?t und Selbstwert gekennzeichnet (z.B. ?Ich habe das Gefühl, dass ich etwas geschafft habe.“). Dagegen ist überheblicher Stolz durch Arroganz, Eitelkeit und Selbstgef?lligkeit gekennzeichnet (z.B. ?Ich bin selbstgef?llig.“). 

Auf Basis von vier Studien mit Daten von etwa 1,300 Versuchsteilnehmenden konnten wir zufriedenstellende Reliabilit?t und Validit?t feststellen. Die beiden Facetten der Stolzskala zeigten wie erwartet Beziehungen zu einer Reihe von psychologischen und soziodemografischen Variablen. So finden sich hohe positive Zusammenh?nge von authentischem Stolz mit Selbstwert, emotionaler Stabilit?t und Prestige. ?berheblicher Stolz korrelierte dagegen insbesondere positiv mit Narzissmus, Aggression und Dominanz.

Weiterhin stellten wir fest, dass die Selbsteinsch?tzungen in Bezug auf authentischen Stolz hoch mit Einsch?tzungen von Bekannten übereinstimmen – gering ist dagegen die Selbst-Fremd-?bereinstimmung in Bezug auf überheblichen Stolz. Zudem unterscheidet sich die Wortwahl in Selbstbeschreibungen zwischen den Gruppen: Personen, die stark durch authentischen Stolz gekennzeichnet sind, verwendeten selten Emotionsbegriffe.  ?berheblicher Stolz war durch selbstbewussten und positiven Ton gekennzeichnet sowie durch Verwendung leistungs- und belohnungsbezogener Begriffe. Damit zeigte die Studie erstmals, dass Varianten von Stolz sich in spezifischer Weise in der Sprache niederschlagen. Schlie?lich wurde mit Hilfe eines KI-Algorithmus eine Kurzskala (je 3 Items für beide Stolzfacetten) entwickelt. Diese zeigte ebenfalls zufriedenstellende Reliabilit?t und Konstruktvalidit?t. Die Kurzskala ist insbesondere für Panelstudien oder Experimente mit geringem Zeitbudget wertvoll.

Referenz: 

K?rner, R., & Schütz, A. (in press). The German standard and short Authentic and Hubristic Pride Scales: Psychometric properties, validity testing, self-other agreement, and linguistic correlates. European Journal of Psychological Assessment. Advance online publication. doi.org/10.1027/1015-5759/a000684