19. September 2024
Den n?chsten Tag widmeten wir Oviedo, der alten Hauptstadt Asturiens. Doch bevor wir die Stadt selbst betraten, besuchten wir zun?chst die Hauptattraktion: den Monte Naranco. Auf diesem Hausberg von Oviedo haben sich zwei emblematische vorromanische Bauwerke erhalten: die Palastkirche San Miguel de Lillo und die vorromanische K?nigshalle (aula regia) - heute eine Kirche mit Namen Santa María del Naranco - uns in Staunen versetze. Persische Medaillons, byzantinische S?ulen und karolingische Hallenarchitektur vermengten sich zu einem unvergleichlichen, steinernen Geschichtszeugnis. Die K?nigshalle wurde Mitte des neunten Jahrhundert vom asturischen K?nig Ramiro I. als Teil einer Sommerresidenz errichtet und sp?ter dann in eine Kirche umgewidmet. Der zweigeschossige Bau besteht aus Quadern und Bruchsteinen und wird an seinen L?ngsseiten von je acht kannelierten S?ulen flankiert; an seinen Stirnseiten schlie?en sich Triforien mit korinthischen Kapitellen an, hinter denen sich Loggien (miradores) befinden.
Oviedo wurde 812 unter Alfons II. zur Hauptstadt des K?nigreichs Asturien, der sie pr?chtig ausbauen lie?, verlor diese Position jedoch bereits 912 wieder an León. In der Innenstadt widmenten wir der m?chtigen Kathedrale einen Besuch - einem beliebten Wallfahrtsort für viele Pilger auf dem Jakobsweg, auf dem Oviedo im Mittelalter ein beliebtes Ziel war. Hervorzuheben ist die Cámara Santa, eine ehemalige Palastkapelle aus dem Jahr 884, die noch heute die wertvollsten Reliquien der Stadt aufbewahrt (unter anderem das asturianische ?Kreuz des Sieges“ (Cruz de la victoria), das man noch im Wappen wiederfindet). Sie wurde w?hrend des asturischen Bergarbeiteraufstandes 1934 durch eine Bombenexplosion zerst?rt und originalgetreu wiederaufgebaut. Auch nahmen wir das ?lteste (und wohl kleinste) Geb?ude der Stadt in Augenschein, die Foncalada, ein ?ffentliches Brunnenh?uschen, das bereits seit dem 9. Jahrhundert den Bewohnern Oviedos Wasser spendete. Am Nachmittag fuhren wir dann noch kurz zur Küstenstadt Gijón, wo wir einige Zeit am Strand des kühlen atlantischen Ozeans verbrachten. Der kühle feuchte Nebel, den die Einheimischen orbayu nennen, lie? den Gedanken ans Baden allerdings nicht aufkommen …