Bamberger Theologe er?ffnet Akademisches Jahr in Stellenbosch (25. Januar 2010)

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen an der Universit?t Bamberg, hielt den Er?ffnungsvortrag für das Akademische Jahr der Theologischen Fakult?t der Universit?t Stellenbosch/Südafrika. Das Thema des traditionellen ?Theological Day“ war in diesem Jahr ?Theology, Economy and our Globalising World“. Bedford-Strohm, der als ?Extraordinary Professor“ auch Mitglied der Fakult?t in Stellenbosch ist,  beschrieb in seinem Vortrag über ?Public Theology and the Economy in a Globalising World“ drei Modelle von christlicher Wirtschaftsethik.

Das ?technische Modell“ stellt die Frage der Werte in der Wirtschaftswissenschaft zugunsten eines fachlich fundierten Diskurses über die besten wirtschaftlichen Strategien zur L?sung der Probleme zurück und reagiert ablehnend gegenüber religi?s basierten Stellungnahmen zu wirtschaftlichen Fragen. Das ?utopische Modell“ beschreibt Alternativen zu einem auf Egoismus und Habsucht basierenden Kapitalismus und will zur Umsetzung dieser auf der Basis von biblischen Orientierungen entwickelten Alternativen inspirieren. Beide Modelle k?nnten nicht befriedigen, so Bedford-Strohm. Das technische Modell untersch?tze v?llig die Strittigkeit der Frage, welche Ziele wirtschaftliche Strategien eigentlich verfolgen sollten. Das utopische Modell setze einseitig auf Inspiration und k?nne keine Antwort auf die Frage geben, wie faktisch vorhandenes Eigeninteresse sinnvoll in wirtschaftliche Mechanismen integriert werden k?nne. Deswegen brauche man ein drittes Modell, das Bedford-Strohm das ??ffentlich-theologische Modell christlicher Wirtschaftsethik“ nannte. Dieses Modell sei wie das utopische Modell in biblischen Orientierungen gegründet und stelle daher die ?berwindung von Armut und eine ?kologische Neuorientierung ins Zentrum. Es sehe die Analyse der Konsequenzen bestimmter wirtschaftspolitischer Ma?nahmen aber als Teil der ethischen Reflektion. Wenn ?konomische Strategien, die die christliche Bereitschaft zum Teilen des Besitzes voraussetzten, faktisch kontraproduktive Wirkungen h?tten, seien sie auch ethisch fragwürdig. Das ?ffentlich-theologische Modell versuche daher, im ergebnisoffenen intensiven interdisziplin?ren Dialog mit Politik- und Wirtschaftswissenschaften die besten Strategien zur Erreichung der ethisch gegründeten Ziele zu finden.