Geschichte der jüdischen Gemeinde in Reckendorf
Eine jüdische Gemeinde entstand in Reckendorf wohl im 17. Jahrhundert. Im Lauf des 18. Jahrhunderts nahm die Zahl der jüdischen Einwohner vor Ort kontinuierlich zu. Zu den bekanntesten jüdischen Familien Reckendorfs geh?rte die Familie Hellmann, die bereits Ende des 18. Jahrhunderts dort ans?ssig war. Sie z?hlte zu den verm?gendsten jüdischen Bewohnern des Dorfes, und besa? ein stattliches Wohnhaus (heute Bahnhofstra?e 4, sog. ?Judenhaus“); Ende 2019 wurde der Abriss des Geb?udes beschlossen. Aus der Reckendorfer Linie stammte Isaias Hellmann, Mitbegründer der Wells Fargo Bank.
Das zahlenm??ige Wachstum der Gemeinde hielt bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts an. Die jüdische Gemeinde besa? hier nun eine Synagoge, einen Friedhof, eine jüdische Elementarschule und eine Mikwe. Aufgrund der Gr??e der Gemeinde war Reckendorf von 1762 bis 1866 Sitz eines Rabbiners.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzten starke Migrationsbewegungen in die gr??eren St?dte, aber auch in andere L?nder ein, so dass die Zahl der hier lebenden jüdischen Personen sich nun schnell verringerte.
1933 lebten noch 20 Jüdinnen und Juden in Reckendorf. Einige von ihnen konnten vor den Nationalsozialisten fliehen. 1942 wurden vier Personen aus Reckendorf nach Krasnystaw deportiert. Das weitere Schicksal und die Umst?nde ihrer Ermordung sind nicht bekannt.