Diversity-Preis

Um bestehende Aktivit?ten im Bereich Diversity noch sichtbarer zu machen und neue Projekte anzuregen, lobt die Universit?t Bamberg einen Diversity-Preis aus. Der Preis ist mit 1.000,– Euro dotiert und wird j?hrlich im Rahmen des Dies academicus verliehen. Der Diversity-Preis der Universit?t Bamberg zeichnet herausragende Leistungen in Forschung, Lehre und universit?rem Leben aus.

Details zur j?hrlichen Ausschreibung

Der Diversity-Preis wird stets im Frühjahr ausgelobt, richtet sich an au?erordentlich engagierte Mitglieder der Universit?t Bamberg aller Statusgruppen und kann je nach Antragslage an eine Person vergeben oder auf mehrere aufgeteilt werden. Der Diversity-Preis zeichnet exzellente Leistungen in Forschung, Lehre und universit?rem Leben aus, die sich mit der diversen gesellschaftlichen Wirklichkeit und damit verbundenen Fragen informiert und innovativ auseinandersetzen und so zu einer weltoffenen, diskriminierungsfreieren Hochschule und Gesellschaft beitragen.

Folgende Projekte k?nnen pr?miert werden

  • Forschung – hervorragende wissenschaftliche Publikationen, Forschungsarbeiten und Qualifikationsschriften sowie Studienabschlussarbeiten (BA, MA und Zulassungsarbeiten mit mindestens einer Note von 2,0), die sich zentral mit Dimensionen von Diversit?t und damit verbundenen Aspekten (Migration, Inklusion, Teilhabe, soziale Ungleichheit, Antisemitismus, [Anti-] Rassismus u.?.) besch?ftigen
  • Lehre – Veranstaltungen, die durch den Fokus auf diversit?tsrelevante Inhalte, Konzepte oder Formate zu einer wissenschaftlich fundierten Auseinandersetzung mit Vielfalt bef?higen, theoretische oder praktische Ans?tze für den wertsch?tzenden Umgang mit Heterogenit?t vermitteln oder Inklusion besonders f?rdern
  • universit?res Leben – Aktivit?ten von Universit?tsangeh?rigen, die sich dezidiert für ein weltoffenes, gewaltfreies Zusammenleben an der Universit?t oder auch darüber hinaus einsetzen, neue L?sungsans?tze entwickeln oder umsetzen, aktiv gegen Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus eintreten oder sich in besonderer Weise für von Ungleichbehandlung betroffene Menschen einsetzen

Je nach Ausgestaltung des Projekts ist eine Einordnung in mehrere der oben genannten Kategorien (Forschung, Lehre und universit?res Leben) m?glich.

Bewerbungs- und Auswahlmodalit?ten

Eigenbewerbungen und Vorschl?ge (mit Einverst?ndnis der Vorgeschlagenen) k?nnen, nach erfolgter Ausschreibung, jeweils bis zum 30. Juni des Jahres elektronisch eingereicht werden. Vorschlagsberechtigt sind alle Universit?tsangeh?rigen. Die Bewerbungsunterlagen k?nnen auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden. Beizufügen sind in einer zusammenh?ngenden PDF-Datei:

  • Skizze des Projekts, das maximal zwei Jahre zurückliegen darf, inklusive einer Begründung des Vorschlags/ der Eigenbewerbung (max. zwei Seiten)
  • kurzer tabellarischer Lebenslauf
  • zus?tzlich für Forschung: ein Exemplar der wissenschaftlichen Arbeit, eine eigene Zusammenfassung sowie alle vorliegenden Gutachten
  • zus?tzlich für Lehre: Seminarplan, exemplarische Evaluationen u.?.
  • zus?tzlich für universit?res Leben: Unterlagen, die das Projekt dokumentieren und evaluieren

Bitte teilen Sie uns bei der Einreichung der Unterlagen mit, ob Sie eine Bewerbung oder Nominierung für weitere Universit?tspreise vorgenommen haben bzw. planen.

Die Auswahl trifft eine Jury aus Vertreter*innen des Mittelbaus, der Professor*innen und des wissenschaftsstützenden Bereichs der Universit?t Bamberg. Alle Vorschl?ge und Bewerbungen werden der Jury vorgelegt.

Bei Rückfragen steht Ihnen die Referentin der Vizepr?sidentin für Diversit?t und Internationales zur Verfügung.

 

Diversity-Preise der vergangenen Jahre

Diversity-Preistragende 2024

 

Dr. Petra-Andelka Anders erhielt den Diversity-Preis für ihre Lehre und Forschung, in der interdisziplin?re Disability Studies und Fragestellungen rund um Behinderung als Diversit?tsmerkmal im Mittelpunkt stehen.

Im Rahmen ihres Seminars ?Einführung in die Disability Studies“ am Lehrstuhl für Literatur und Medien werden Studierende angeregt, sich mit unterschiedlichen Modellen von Behinderung als Teil einer diversen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Ihre Forschungsarbeit ?Challenging Devaluation of Disability and Queerness through Cinematic Narratives“ besch?ftigt sich mit der Frage, wie Normalit?tsvorstellungen und Diversit?t in Bezug auf behinderte Charaktere in Filmen miteinander verknüpft sind. Mit ihrem Lehr- und Forschungsschwerpunkt rückt Dr. Anders die Notwendigkeit von Behinderung und chronischer Krankheit als gleichberechtigtes Diversit?tsmerkmal in den Vordergrund.

 

Lilli Herbel?heimer erhielt den Diversity-Preis für ihre im Fach 球探足球比分 verfasste Bachelorarbeit zu ?Microaggressions as Predictor of Psychological Distress in Sexual Orientation Minorities“, die die Erfahrungen von Personen mit queerer sexueller Orientierung in Bezug auf erlebte Mikroaggressionen und damit verbundene psychische Belastung untersucht.

Die Arbeit besch?ftigt sich mit der Frage, in welchem Zusammenhang Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bi-, pan- oder asexuellen Personen und psychische Belastung stehen. Die Studie zeigt mittels einer Online-Erhebung quantitativ, dass ein positiver Zusammenhang zwischen Mikroaggressionen und psychischer Belastung besteht, und leitet daraus weiterführende Impulse für die psychotherapeutische Praxis ab. Die Untersuchung schlie?t eine wichtige Forschungslücke im deutschsprachigen Raum, wo die Themen der Geschlechtsidentit?t und sexuellen Orientierung in der psychologischen Forschung unterrepr?sentiert sind.

Diversity-Preistragende 2023

Alisha Bleicher erhielt den Diversity-Preis für ihre Masterarbeit ?m?nnlich, weiblich, divers, offen… Gleichstellung durch gendersensible Sprache in der Hochschullehre“, die die Erfahrungen von trans*, inter* und nicht-bin?ren Personen im universit?ren Sprachgebrauch untersucht und konkrete Handlungsempfehlungen ableitet.

Die mit ?sehr gut“ bewertete Arbeit im Fach Wirtschaftsp?dagogik veranschaulicht anhand empirischer Ergebnisse die Perspektiven von Studierenden, die sich nicht der bin?ren Geschlechternormativit?t zuschreiben und durch unreflektierte Sprachstrukturen im Hochschulkontext Diskriminierung ausgesetzt sind. Basierend auf Interviews mit Personen, die sich als trans*, inter* und nicht-bin?r identifizieren, beleuchtet die qualitative Studie die vielschichtigen Auswirkungen von fehlenden gendersensiblen Ansprachen im Universit?tsalltag und stellt gleichzeitig eine essenzielle erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem in Deutschland noch unbeachteten Forschungsgebiet dar. Die Ergebnisse der Arbeit verbunden mit daraus entwickelten Sprachempfehlungen leisten einen hoch relevanten Beitrag zum Diskurs des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs an deutschen Hochschulen.

 

Jana Hock erhielt den Diversity-Preis für ihr Seminar ?Gegen Antisemitismus vorgehen: Wie funktioniert das im Kontext Schule?“, das Lehramtsstudierenden einen reflektierten, inhaltlich fundierten Umgang mit den zahlreichen Erscheinungsformen des Antisemitismus an Schulen vermittelt.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften stehen die Sensibilisierung für und Reaktionsf?higkeit bei antisemitischen Vorf?llen im Mittelpunkt. Einerseits werden die verschiedenen Dimensionen von Antisemitismus an Schulen vorgestellt, andererseits wird antisemitismuskritische Bildungsarbeit als eine wesentliche Pr?ventivma?nahme untersucht und anhand unterschiedlicher Materialien erprobt. Darüber hinaus werden Studierende angeregt, auch ihre eigenen Vorurteile zu erkennen, sie kritisch zu hinterfragen und sich durch eine umfassende Selbstreflexion mit ihnen auseinanderzusetzen. So tr?gt Jana Hock in ihrer Lehre dazu bei, das gegenw?rtige Problem von Antisemitismus im Schulkontext sichtbar zu machen und Lehramtsstudierende in ihrer zukünftigen Multiplikator*innenrolle zum Abbau von Diskriminierung durch antisemitismuskritische Bildungsmethoden und zur F?rderung von Diversit?t an Schulen zu bef?higen.

 

Diversity-Preistragende 2022

Simone Ketterl, die in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft promoviert, erhielt den Diversity-Preis, weil sie in ihrer Lehre und bei der Organisation von Veranstaltungen konsequent Klischees hinterfragt, Marginalisierungsmechanismen thematisiert und mit Theorien arbeitet, die über den engen Rand eurozentrischer Forschung hinausweisen.

In ihren Seminaren gibt Simone Ketterl Autor*innen Raum, die von einem zu begrenzten literarischen Kanon lange unsichtbar gemacht wurden. So regt sie Studierende an, einseitige Vorstellungen von Literatur zu hinterfragen und sich die ganze Bandbreite bedeutender Texte zu erschlie?en. Durch die Arbeit mit Gender und Queer Theories, Disability Studies und postkolonialen Ans?tzen erm?glicht sie den Studierenden au?erdem, unterschiedlichste Formen von Ausgrenzung zu durchschauen. Schlie?lich l?dt Simone Ketterl regelm??ig Dramaturg*innen, Transaktivist*innen und andere Akteur*innen ein und engagiert sich bei der Organisation ?ffentlicher Lesungen und Diskussionsformate. So tr?gt sie in Forschung, Lehre und ?ffentlichen Veranstaltungen dazu bei, verzerrte Vorstellungen von Autor*innen und Literatur zu hinterfragen und literarische Vielfalt sichtbar zu machen.

 

Winuss Mohtezebsade erhielt den Diversity-Preis für ihre mit ?sehr gut“ bewertete Masterarbeit im Fach 球探足球比分, die den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Selbstwahrnehmung junger Menschen untersucht und damit eine wichtige Forschungslücke schlie?t.

Die Masterarbeit besch?ftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss die Zugeh?rigkeit zu einer sogenannten ethnischen Minderheit auf die Selbstwahrnehmung hat, und berücksichtigt das elterliche Erziehungsverhalten als Variable. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende mit Migrationshintergrund in allen Kategorien der Selbstwerts – psychisch, emotional und k?rperlich – h?here Werte aufweisen als Personen ohne Migrationshintergrund, wobei kein Einfluss des elterlichen Erziehungsverhaltens auf diese positive Selbstwahrnehmung nachgewiesen werden konnte. Die Arbeit verbindet verschiedene Forschungsrichtungen und tr?gt dazu bei, Personen mit Migrationsgeschichte nicht nur sichtbarer zu machen, sondern einseitige Vorstellungen von defizit?ren Migrationserfahrungen kritisch zu hinterfragen.

 

Diversity-Preistragende 2021

Das Team des Lehrstuhls für Allgemeine P?dagogik erhielt den Diversity-Preis für seine langj?hrigen, herausragenden Beitr?ge zu diversit?tsbezogener Forschung, Lehre und universit?rem Leben.

Die Forschung am Lehrstuhl konzentriert sich vielfach auf Fragen des Lernens von und unter den Bedingungen von Diversit?t. In der Lehre geht es dem Team darum, nicht nur Forschungsergebnisse zu vermitteln, sondern auch Haltungen zu hinterfragen und Erfahrung mit Vielfalt zu erm?glichen und zu reflektieren. Nicht zuletzt setzt sich der Lehrstuhl aus Besch?ftigten unterschiedlichster Hintergründe zusammen, die es verstehen, dies effektiv in Forschung und Lehre einzubinden – sei es in ihrer Forschung zu Bildung und Erziehung in diversen r?umlichen Kontexten, in erfolgreichen internationalen Kooperationen, beispielsweise zum Thema der Friedensp?dagogik, oder im Rahmen des am Lehrstuhl angesiedelten internationalen Masterstudiengangs ?Educational Quality in Developing Countries.“

Im Bereich des universit?ren Lebens wurde die hervorragende Arbeit der studentischen Selbsthilfegruppe HOPES ausgezeichnet – der Name steht fu?r Hilfe und Orientierung fu?r psychisch erkrankte Studierende.

HOPES setzt auf Eigenverantwortung, Hierarchiefreiheit, Vertrauen und Sichtbarkeit, und bietet im geschützten Raum Unterstützung. Seit sieben Jahren erm?glicht die Gruppe durch regelm??ige Treffen, dass sich Studierende untereinander über ihre Erfahrungen mit psychischen Belastungen w?hrend der Studienzeit austauschen. HOPES sieht sich au?erdem als erster niedrigschwelliger Ansprechpunkt, von dem aus betroffene Studierende auf weitere Beratungsangebote der Universit?t verwiesen werden k?nnen. Neben diesem informellen Mentoring betreibt die Gruppe gezielte ?ffentlichkeitsarbeit, die eine Sensibilisierung bei anderen Studierenden, beim wissenschaftlichen und wissenschaftsstützenden Personal und darüber hinaus bewirkt.

 

Ausführliche Berichte über die Diversity-Preistragenden finden Sie in diesem Auszug der Broschüre zum Dies academicus 2021(2.3 MB, 4 Seiten).