D-A-CH Steuerkongress 2019
D-A-CH Steuerkongress 2019 – Erfahrungsbericht
Teilnahme eines Bamberger Masterstudenten am D-A-CH Steuerkongress vom 15.-16. M?rz 2019 in Wien, veranstaltet von der Bundessteuerberaterkammer Berlin, der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Wien und der EXPERTsuisse Zürich. Der Kongress stand unter der fachlichen Leitung der Professoren Dr. Christian Schmidt (Hochschule Nürnberg), Dr. Dr. h. c. Michael Lang (Wirtschaftsuniversit?t Wien) und Dr. Pascal Hinny (Universit?t Freiburg, CH). Vor dem Hintergrund der Fortentwicklung der europ?ischen Steuerpolitik wurden insbesondere die Steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte des grenzüberschreitenden Personaleinsatzes, die aktuelle Rechtsprechung zum internationalen Steuerrecht, die Grenzen der Verst?ndigungs- und Schiedsverfahren und die Probleme aus der aktuellen DBA-Praxis thematisiert.
Der alle zwei Jahre in Wien stattfindende D-A-CH Steuerkongress ist inzwischen eine bekannte Institution des internationalen Steuerrechts, wodurch für Rechtsanw?lte und Steuerberater die M?glichkeit geschaffen wurde, sich in regelm??igen Abst?nden im Kreise von Fachleuten und Experten auf dem Gebiet des internationalen Steuerrechts über aktuelle Entwicklungen und Neuerungen, die vor allem die teilnehmenden Staaten Deutschland, ?sterreich, Schweiz und Liechtenstein betreffen, zu informieren und diese zu diskutieren. Der D-A-CH Steuerkongress bietet stets zehn Studierenden von Universit?ten oder Fachhochschulen Freipl?tze an. Hierbei wurde auch in diesem Jahr zum wiederholten Male ein Bamberger Student berücksichtigt. Die Teilnahme ist mit der Aufgabe verbunden, einen Zeitschriftenartikel über jeweils eines der diskutierten Themen zu verfassen.
Am Abend vor Beginn des Kongresses trafen sich die Teilnehmer zu einem Empfang im Bundesministerium der Finanzen, dessen R?umlichkeiten, welche im 17. Jahrhundert Prinz Eugen als Winterpalais dienten, lange Tradition haben. Dort wurden alle G?ste von Mag. Gerhard Stangl, Gesch?ftsführer der Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer begrü?t. Bei Buffet und Kaltgetr?nken konnten sich die Teilnehmer in entspannter Atmosph?re n?her kennenlernen.
Der fachliche Teil des Kongresses wurde am n?chsten Morgen durch Begrü?ungen von Mag. Peter Bartos und Volker Kaiser eingeleitet. Im Rahmen des Er?ffnungsvortrags ?Wohin geht die europ?ische Steuerpolitik“ erl?uterte Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Sch?n zun?chst welche Akteure an der Gestaltung der europ?ischen Steuerpolitik beteiligt sind und welche Zielsetzungen sie hierbei verfolgen (sollen). Darauf aufbauend kritisierte er das derzeit geltende Einstimmigkeitsprinzip in der EU und pr?sentierte zugleich Alternativen zu einem klassischen Mehrheitsprinzip ehe er seinen Vortrag mit einem Schlusswort und einem Ausblick auf künftige Entwicklungen in der europ?ischen Steuerpolitik schloss.
Auf der Basis ausgew?hlter Fallstudien diskutierten Prof. Dr. Pascal Hinny (Schweiz), Prof. Dr. Stephan Rasch (Deutschland), Mag. Florian Rosenberger (?sterreich) und Prof. Dr. Martin Wenz (Liechtenstein) unter der Moderation von Mag. Florian Rosenberger über steuer- und sozialversicherungsrechtliche Aspekte des grenzüberschreitenden Personaleinsatzes, wobei die Thematiken Einkommen- und Lohnsteuer aber auch Lohnnebenkosten und Fallstrickte im Zusammenhang mit Betriebsst?tten und Abzugssteuern behandelt wurden.
In der folgenden Podiumsdiskussion ?Aktuelle Rechtsprechung zum Internationalen Steuerrecht“ unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus-Dieter Drüen wurden der Zuh?rerschaft Einblicke in die aktuelle (Steuer-)Rechtsprechungspraxis der beteiligten L?nder erm?glicht. In diesem Zusammenhang erl?uterten PD Dr. Michael Beusch (Schweiz), VorRiBFH Prof. Dr. Roland Wacker und Sen.-Pr?s. Prof. Dr. Nikolaus Zorn (?sterreich) ausgew?hlte Urteile ihrer Gerichte und lie?en hierbei das Publikum an den jeweiligen ?berlegungen und Urteilsbegründungen teilhaben.
Der erste Kongresstag fand seinen Ausklang im Wiener Piaristenkeller, wo den Teilnehmern nach einer Führung durch den Weintresorraum der KuK Weinschatzkammer und dem Kaiser Franz Joseph Hutmuseum kulinarische K?stlichkeiten der Wiener Küche kredenzt wurden.
Der n?chste Tag begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. René Matteotti und Prof. Dr. Stephan Rasch zu Grenzen der Verst?ndigungs- und Schiedsverfahren in der Praxis. In der anschlie?enden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Lang wurden aktuelle Probleme der DBA-Praxis besprochen. Hierfür wurden von den jeweiligen Landesvertretern MMag. Bernhard Canete (Liechtenstein), Pascal Duss (Schweiz), MR Dr. Thomas Eisgruber (Deutschland) und Dr. Sabine Schmidjell-Dommes (?sterreich) exemplarische Fallkonstellationen vorgestellt und hinsichtlich m?glicher Qualifikationskonflikte, Doppelbesteuerung oder aber auch doppelter Nichtbesteuerung sowie Verst?ndigungsverfahren besprochen und diskutiert.
Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Teilnahme am D-A-CH Steuerkongress zum einen eine attraktive Chance für Steuerberater und Rechtsanw?lte bietet, um sich über die aktuellen Entwicklungen des europ?ischen Steuerrechts zu informieren und darüber hinaus die Sicht- und Argumentationsweise von Finanzverwaltung und Rechtsprechung nachzuvollziehen. Zum anderen stellt der Kongress vor allem auch durch das gut organisierte Rahmenprogramm eine geeignete M?glichkeit dar, neue 球探足球比分e zu knüpfen und wertvolle Erfahrungen auszutauschen.
Julian Schneidereit