?Vielfalt in der Schule: praxisnahe Methoden und Konzepte für angehende Lehrkr?fte“

Digitale Ringveranstaltung

Wintersemester 2021/22, mittwochs 18.00 - 19.30, Beginn: 27.10.2021

Das Projekt BAS!S l?dt Sie herzlich zur Online-Ringveranstaltung ?Vielfalt in der Schule: praxisnahe Methoden und Konzepte für angehende Lehrkr?fte“ ein. Die Vortragsreihe befasst sich mit ausgew?hlten Dimensionen von Heterogenit?t und relevanten Unterrichts- und Klassenführungsaspekten.

An der BAS!S-Ringveranstaltung sind alle lehrerbildenden bayerischen Universit?tsstandorte beteiligt. Die Vortragenden sind Professorinnen/Professoren und F?rderp?dagogik-Lehrkr?fte, die seit einigen Jahren an die bayerischen Universit?ten abgeordnet sind, um ihre inklusionsbezogenen Erfahrungen u.a. in das erziehungswissenschaftliche Studium einzubringen. Vorrangig richtet sich die Veranstaltungsreihe an angehende Lehrkr?fte aller Schularten. Jede und jeder Interessierte ist darüber hinaus herzlich willkommen, die Adressatengruppe zu erweitern und zu bereichern.

Jeder Vortrag bietet theoretische Grundlagen sowie aktuelle Forschungsergebnisse und Hinweise zu praktischen Umsetzungsm?glichkeiten. Zentraler Bestandteil der Vortr?ge sind praxisnahe Methoden und Konzepte, Fallbeispiele, Hinweise auf weiterführende Literatur sowie praxiserprobte Materialien. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, Fragen und Anmerkungen einzubringen und sich ggf. an einer abschlie?enden Diskussion zu beteiligen

Studierende der Universit?t Bamberg k?nnen zudem an einem Begleitseminar der Kooperation aller Studienseminare für Grund- und Mittelschulen in Oberfranken teilnehmen. Donnerstags von 14.00 - 15.30 Uhr besteht die M?glichkeit, sich mit angehenden Lehrkr?ften in der zweiten Phase zu den jeweiligen Themen auszutauschen und die Praxisrelevanz für das eigene Handeln als Lehrkraft zu reflektieren (球探足球比分 Susanne Fr?ba Beauftragte für inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung, Seminarleitung an der Max-Hundt-Grund- und Mittelschule in Kulmbach)

Die Ringveranstaltung findet online statt. Die jeweiligen Zoomlinks der unterschiedlichen Universit?ten finden Sie auf dem interaktiven Veranstaltungsprogramm(235.8 KB, 1 Seite).

Studierende der Universit?t Bamberg müssen sich vorab anmelden und erhalten in einer Antwortmail die Zugangsdaten zum VC. Sie werden gebeten, an einer Evaluationsbefragung (Fragebogen, Umfang ca. 2 x 15 min.) teilzunehmen, um die Veranstaltung anhand der Rückmeldungen weiterzuentwickeln. Bitte beachten Sie, dass die Anzahl an Teilnehmenden für die einzelnen Termine begrenzt ist. Die Foliens?tze zu allen Beitr?gen finden Sie anschlie?end im VC.

Zeitplan

27.10.2021

Diagnose und Unterricht

Universit?t Bamberg

03.11.2021

Multiprofessionelle Kooperation von Lehrkr?ften

LMU München

10.11.2021

Classroom Management

Universit?t Regensburg

17.11.2021

Bedeutung von Beziehung im inklusiven Unterricht

Universit?t Bayreuth

24.11.2021

Auff?lliges Verhalten in der Primarstufe

Universit?t Würzburg

01.12.2021

Auff?lliges Verhalten in der Sekundarstufe

TU München

08.12.2021

Wortschatzdefizite

Universit?t Regensburg

15.12.2021

Sprachverst?ndnis

Universit?t Erlangen-Nürnberg

12.01.2022

Migration

Universit?t Regensburg

19.01.2022

Autismus

Universit?t Eichst?tt

26.01.2022

Chronisch Erkrankte

Universit?t Augsburg

02.02.2022

Hochbegabung

Universit?t Bamberg


Abstracts zu den Veranstaltungen

Geplant, getestet oder gesehen?

Unser Alltag als Lehrkraft ist voll von Entscheidungen und Empfehlungen. Wir beraten bei Schulwechsel, F?cher- oder Berufswahl. Aber nicht nur bei Schullaufbahnempfehlungen, son-dern auch bei unserem t?glichen p?dagogischen Handeln unterliegen wir bestimmten Kriterien und Ma?st?ben. Für diese Entscheidungen verwenden wir oft unsere Zensurenspiegel, unsere Beobachtungsergebnisse und unsere p?dagogischen Erfahrungen. Diese Quellen sind auch für unsere Unterrichtsplanung wesentliche Ressourcen. Es ergibt sich die Frage, ob wir zus?tzlich für die Gestaltung eines (adaptiven) Unterrichts in einer heterogenen Klasse weitere Instrumente ben?tigen.

In dieser Sitzung wollen wir Ihnen anhand von Fallbeispielen die M?glichkeit von diagnosebasierter Unterrichtsgestaltung vorstellen und mit Ihnen über die allt?gliche Schulrelevanz von Diagnostik diskutieren.

Anforderungen an Lehrkr?fte im schulischen Alltag sind vielf?ltig. Um diesen Herausforderungen kompetent und effektiv zu begegnen, bietet die Zusammenarbeit mit anderen Lehrkr?ften und Fachkr?ften eine wertvolle Ressource. Nicht nur im Rahmen inklusiver Settings etabliert sich multiprofessionelle Kooperation zunehmend. Der Vortrag zeigt den Mehrwert von Zusammenarbeit als fachliche und pers?nliche Ressource für Lehrkr?fte auf und reflektiert Auswirkungen auf Schule als Ganzes sowie auf Schülerinnen und Schüler. Praxisnahe Methoden und Konzepte bieten den Teilnehmenden die Gelegenheit, die eigene Pers?nlichkeit als Lehrkraft und Teammitglied einzusch?tzen und Ideen für die sp?tere Praxis zu sammeln.

(Inklusives) Classroom Management

Gro?e Klassen, zunehmende Heterogenit?t, Verhaltensauff?lligkeiten, Personalmangel: Schulen stehen derzeitig vielen Herausforderungen gegenüber. Das Classroom Management kann Lehrkr?ften sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung des Unterrichts enorm erleichtern, die Klassenatmosph?re verbessern und Schülerinnen und Schülern helfen, sich in der Klasse wohl zu fühlen und bestm?glich lernen zu k?nnen. In der Sitzung werden aktuelle Erkenntnisse und Studien behandelt sowie Beispiele aus der Praxis vorgestellt.

Sp?testens seit der Hattie-Studie ist klar, wie wichtig eine gute Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden ist. Erfolgreiches Lernen und gelingende Interaktionen untereinander h?ngen zu einem gro?en Teil davon ab, wie Beziehungen gestaltet sind. Was das konkret für den Unterricht und unseren Umgang mit Schüler*innen bedeutet, soll Inhalt dieses Vortrags sein. Es werden sowohl Strategien zur Beziehungsgestaltung angesprochen, als auch Beziehungsgestaltung unter erschwerten Bedingungen – z.B. mit Schüler*innen mit herausforderndem Verhalten – betrachtet. Diese Inhalte werden anhand von Fallbeispielen vertieft. Darüber hinaus wird der Umgang mit sich selbst als Grundlage für den Umgang mit Schüler*innen Thema sein.

Nicht erst seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 arbeiten und lernen Kinder mit und ohne sonderp?dagogischen Unterstützungsbedarf gemeinsam am Bildungsort Grundschule. Allen Schülerinnen und Schülern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, sie gleicherma?en zu f?rdern und zu fordern, stellt Lehrpersonen vor besondere Herausforderungen. Betrachtet man zudem die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit F?rderbedarf in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung, die an Regelschulen unterrichtet werden, k?nnen sich daraus erhebliche Belastungen für P?dagoginnen und P?dagogen ergeben. Ausgehend von theoretischen ?berlegungen sollen anhand ausgew?hlter (Unterrichts-)Situationen eigene Sichtweisen auf das Verhalten und Erleben von Kindern mit Verhaltensauff?lligkeiten reflektiert sowie m?gliche Handlungsoptionen exemplarisch erarbei?tet werden.

?Bei mir sind die ganz handsam“.

Kollegien sind ebenso heterogen wie Klassengemeinschaften.

In der Veranstaltung werden interaktiv Definition und Gewichtung von auff?lligem Schüler*innenverhalten besprochen und die Aspekte des F?rderbedarfs emotionale und soziale Entwicklung in der Sekundarstufe aufgezeigt.

Grundlage jeden Handelns im Umgang mit auff?lligem Schüler*innenverhalten ist die p?dagogische Haltung. Darauf basierend gestalten sich p?dagogische Beziehungen und das Classroom Management in der direkten Arbeit mit den Schüler*innen.

Eine weitere S?ule ist die Pflege der Erziehungspartnerschaften mit den Eltern und die Einbindung des Netzwerks des multiprofessionellen Teams.

Das Kind sagt Krankenmann statt Arzt. Das Kind sagt Glaswein statt Weinglas. Das Kind sagt Saft rein statt eingie?en. Das Kind verwendet h?ufig floskelartige W?rter wie Dingsda oder so was alles. Das Kind gestikuliert statt Dinge zu benennen. Das Kind kommentiert Wie hei?t das nochmal? Hab ich vergessen. Die wortschatzbezogene Leistung des Kindes weicht von der Altersnorm ab. Sie werden im Unterricht auf Schüler*innen mit semantisch-lexikalischen St?rungen treffen. Was sind semantisch-lexikalische St?rungen? Wie kann ich sie erkennen? Wir werfen einen Blick in die Praxis: Wie gestalte ich Wortschatzarbeit im sprachsensiblen Unterricht?

Sprachverstehen hat eine au?erordentliche Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Besitzt ein Kind ein geringes Sprachverstehen, so wirkt sich dies weitreichend und langfristig auf seine Kommunikation und seine schulischen F?higkeiten aus; so ist das Sprachverstehen der wohl wichtigste Prognosefaktor für Schulerfolg (vgl. Hachul, Sch?nauer-Schneider 2016). Dennoch wird das kindliche Sprachverstehen in der p?dagogischen Arbeit im Vergleich zu kindlichen F?higkeiten in der Sprachproduktion nur selten beachtet.

Die Ringvorlesung zu diesem Thema versteht sich deshalb als Impuls, den Bereich Sprachverstehen differenziert und vielf?ltig zu beleuchten. Neben einer Sensibilisierung für die Problematik wird zun?chst auf die Komplexit?t des Sprachverstehens als Bottom-Up- und Top Down Prozess eingegangen.  Anschlie?end werden die Symptome insbesondere bei Grundschulkindern thematisiert und Interventionsm?glichkeiten für die schulische Praxis vorgestellt.

Der Anteil von Schüler*innen mit sogenanntem Migrationshintergrund liegt aktuell bei etwa einem Drittel (Stand 2019 laut Mikrozensus: 37%) mit steigender Tendenz (Destatis 2020).

Das vergr??ert die von Lehrkr?ften wahrgenommene Vielfalt im ohnehin schon diversen Klassenzimmer. Migrationshintergrund gilt dabei als Nachteil für die Bildungslaufbahn und tats?chlich lassen sich signifikante Kompetenzunterschiede zu Kindern und Jugendlichen feststellen, denen kein Migrationshintergrund zugeschrieben wird.

Doch was macht diese (vermeintlichen) Unterschiede aus? Wie k?nnen Lehrkr?fte ihren Unterricht differenz- und diskriminierungssensibel gestalten, so dass Unterschiede nicht durch Vorannahmen erst entstehen und Kinder und Jugendliche trotzdem die F?rderung bekommen, die sie brauchen? Diese Fragen werden im Vortrag aufgegriffen und in der Diskussion fortgeführt.

Was steckt hinter der Diagnose Autismus-Spektrum-St?rung? Welche St?rken haben Menschen aus dem Autismus-Spektrum? In welchen Bereichen sind sie auf unsere Hilfe angewiesen? Wie wird die Autismus-Spektrum-St?rung diagnostiziert, welche Symptome sind tats?chlich ?typisch“? Was hat es mit Begriffen wie ?Asperger-Autismus“ und ?frühkindlicher Autismus“ auf sich? Wie nimmt ein Autist die Welt wahr und nehmen alle Autisten die Welt gleich wahr? Wie ist das tats?chlich mit Autismus und kognitiver Begabung?

Und vor allem: Was kann ich als (zukünftige/r) Lehrer*in tun, um Schüler*innen aus dem Autismus-Spektrum die Teilhabe zu erleichtern? Wie kann ich auf kommunikative, soziale und Wahrnehmungsbesonderheiten eingehen? Welche Hilfen gibt es inner- und au?erschulisch? Wie kann ich St?rken f?rdern und Unterstützung bei Beeintr?chtigungen einplanen?

Auf all diese Fragen soll diese Veranstaltung Antwort geben und so M?glichkeiten eines gelungenen Umgangs miteinander aufzeigen.

Chronische Erkrankungen nahmen schon vor der Pandemie deutlich zu. Schon in der KIGGS-Studie des RKI von 2014 - 2017 wurden bei etwa 15% der Kinder und Jugendlichen einer Jahrgangsstufe chronische Erkrankungen diagnostiziert.

Chronische Erkrankungen haben nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler, sondern betreffen auch ihr Umfeld. Dazu z?hlen Eltern, Peers und auch die Schule.

Wie die Krankheitsbew?ltigung sowie Beratungsgespr?che und der schulische Alltag aussehen k?nnen, soll anhand von konkreten Beispielen aufgezeigt werden.

 

02.02.2022 Hochbegabung

Hochbegabt - eine Erfindung von ehrgeizigen Eltern?

Wenn Eltern über ihr hochbegabtes Kind sprechen, entsteht leicht der Eindruck von ?bertreibung und Arroganz. Gibt es wirklich Lernende mit hoher Begabung? Ist ein weit über dem Durchschnitt liegender Intelligenzwert allein dafür aussagekr?ftig?

In dieser Sitzung wird der Stellenwert der Intelligenzmessung mit den weiteren Pers?nlichkeitsfaktoren (Leistungsf?higkeit, Lern- und Arbeitsverhalten, Selbstkonzept) verglichen und reflektiert.  Es werden praxisnahe Modelle, Diagnosem?glichkeiten und methodisch-didaktische Ma?nahmen vorgestellt. Abschlie?end berichten LA-Studierende über ihre praktischen Erfahrungen in der Umsetzung eines Konzepts zur Hochbegabung an einer Grundschule (Landkreis Bamberg).