Promotion von Jana Hock
Jana Hock war nach dem Studium der Katholischen Theologie (Mag.a theol., 2019) von 2019-2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Forschungsgruppe "LoSAM – Lokale Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit in Antike und Moderne" an der Universit?t Würzburg und ist seit Anfang 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften an der Universit?t Bamberg. Ihre Dissertation "Judas und seine Anh?nger. Die Bedeutung von 2 Makk 10,10-15,36 für das Zweite Makkab?erbuch" wurde von Prof. Dr. Barbara Schmitz betreut. Jana Hock untersucht dort die Darstellung von Judas Makkab?us und die Rolle der makkab?ischen Gruppe im Kontext des 2. Makkab?erbuchs.
2 Makk 10,10-15,36 wurde in der Forschung zum Zweiten Makkab?erbuch bislang kaum beachtet. Um diesen Erz?hlabschnitt angemessen zu untersuchen, entwickelt Jana Hock in ihrer Promotion ein Modell zur Analyse von Figuren und Figurengruppen. Anhand einer narratologischen Figuren(gruppen)analyse des Textabschnitts und einer diachronen Reflexion im Kontext des Seleukidenreichs zeigt sie, dass für Judas Makkab?us ein nicht-dynastisches, an eine Richterfigur angelehntes Herrschaftsmodell entworfen wird, mit dem eine Geringsch?tzung der übrigen makkab?ischen Familie einhergeht. Stattdessen werden die Anh?nger des Judas als geeignetere Stellvertreter für Judas pr?sentiert. Sie nehmen in familien?hnlichen Strukturen die Rolle der eigentlichen ?Brüder“ ein – im Gegensatz zu den leiblichen Brüdern des Judas. 2 Makk 10,10-15,36 entwirft damit ein Führungsmodell des Judas, das gleicherma?en im seleukidischen wie jud?ischen Kontext verankert ist und diese Traditionen narrativ kreativ kombiniert.