Das frühchristliche Pilgerheiligtum von Resafa in Syrien:
Vom r?mischen Grenzkastell zur Kalifenresidenz

Die antike Ruinenstadt Resafa liegt südlich des Euphrats in der Wüstensteppe Nordsyriens, etwa 45 km südwestlich der Provinzhauptstadt Raqqa. Als Begr?bnisst?tte des Hl. Sergios, welcher vor den Toren der Stadt im frühen 4. Jahrhundert n. Chr. das Martyrium erlitt, durchlebte der Platz eine au?erordentliche Entwicklung von einem bescheidenen r?mischen Grenzkastell zu einer der gr??ten frühchristlichen Pilgerzentren im Osten des Reiches, in dessen unmittelbarer N?he auch der islamische Kalif Hisham b. Abd al-Malik im 2. Viertel des 8. Jahrhunderts n. Chr. ganz gezielt eine seiner Residenzen installierte. Resafa mit seinen beeindruckenden Stadtmauern, Zisternen und den giebelhoch erhaltenen Kirchen ist heute eine der bedeutendsten und am besten erhaltenen arch?ologischen St?tten der r?misch-byzantinischen und frühislamischen Epoche im ?stlichen Mittelmeerraum. Seit 1975 ist Resafa Grabungs- und Forschungsprojekt des Deutschen Arch?ologischen Instituts (DAI) in Berlin, die wissenschaftliche Projektleitung hat seit 2013 Michaela Konrad inne.

Die Arbeiten an dem im 1. Jahrhundert n. Chr. als r?misches Grenzkastell gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert besiedelten Platz konzentrierten sich bislang auf die Erforschung der Bauwerke der frühchristlichen bis frühislamischen Zeit und Fragen zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung der frühchristlichen Pilgerstadt bis in die islamische Zeit. Die feldarch?ologische Forschungst?tigkeit bezog von Anfang an auch das Umland der umwehrten Stadt in die Untersuchungen ein, so etwa das Palastareal des umayiadischen Kalifen Hisham b. Abd al-Malik, die Nekropolen, aber auch infrastrukturelle und ?konomische Einrichtungen. Ein eigenes Projekt widmete sich der r?mischen Frühzeit, als Resafa und seine Nachbaranlagen Grenzbefestigungen des r?mischen Limes waren.

BAMBERGER FORSCHUNGEN 2013-2017: "RESAFA - EIN ZENTRALORT AN DER PERIPHERIE: URBANE UND SUBURBANE INFRASTRUKTUR, RESSOURCEN, NATURRAUM, SOZIALGEF?GE"

Die von 2013 bis 2017 durchgeführten Untersuchungen besch?ftigten sich mit Fragen zu den sozialen, infrastrukturellen und ?konomischen Verh?ltnissen in Resafa zwischen Sp?tantike und Frühislam. Im Rahmen dieser vom Deutschen Arch?ologischen Institut finanzierten Forschungen wurden geeignete Bauwerke und Fundmaterialien ausgew?hlt, um diesen Fragen gezielt nachzugehen. Besondere Berücksichtigung erfuhren hierbei Aspekte des Wandels, aus denen sich im Laufe der Arbeiten neue Forschungsfragen ergaben. Parallel hierzu wurden an der TU Berlin unter der Leitung von Dorothée Sack die bauforscherischen und st?dtebaulichen Untersuchungen fortgesetzt. Die Ergebnisse der Arbeiten in Bamberg und Berlin mündeten in ein thematisch und zeitlich breit angelegtes, interdisziplin?res DFG-Drittmittelprojekt "Transkulturelle Urbanit?t in der syrischen Wüstensteppe. Resafa vom 1. bis zum 13. Jahrhundert im regionalen und überregionalen Kontext."

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Team des Bamberger Projekts

Leitung: Prof. Dr. Michaela Konrad

Mitarbeiter und kooperierende Wissenschaftler: Dr. Verena Fugger, Dr. Konstantin Klein, Dr. Claudia P?ffgen, PD Dr. Isabel Toral-Niehoff

Wissenschaftliche Hilfskr?fte: Fabien Griessel M.A., Matthias Stockinger M.A.

Sekretariat: Katrin Günther M.A.

Institutionelle Kooperationspartner des Bamberger Projekts

Deutsches Arch?ologisches Institut, Orientabteilung

Direction Générale des Antiquités et des Musées de Syrie

TU Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung

Arch?ologische Staatssammlung München

Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin

R?misch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Restaurierung

TU Berlin, Institut für Anorganische Chemie